Artemia-Zucht - viele wichtige Fragen

Hallo!
Ich habe mehrere wichtige Fragen zur langzeitigen Artemia-Zucht (aus Hobby, ohne zu verfüttern), falls ihr auf einer der Fragen irgendeine Antwort habt würd ich mich freuen wenn ihr antwortet (bitte die Nummer schreiben und dann die Antwort, wäre so am besten auch für die Leute die vllt die selbe Frage haben) :)
Ich wäre froh, wenn ihr direkt auf die Fragen antworten könntet, anstatt mich auf andere Anleitungen oder Foren zu verweisen, habe schon etliche Anleitungen und Beiträge gelesen aber meine unteren Fragen wurden dort nie richtig oder unterschiedlich beantwortet!

Diese Zucht möchte ich mit dem Hobby Incubator-Set realisieren (hab ich schon), ich möchte kein grösseres Becken, da ich kein Platz habe dafür und auch noch was sehen möchte von den Tierchen :)


1)
Ist der Salzgehalt von 32g / Liter für das erbrüten neuer Eier zu hoch und werden diese 32g nur für die langzeitige Zucht benötigt? weil in der Hobbyanleitung umgerechnet der Salzgehalt etwa nur 10g beträgt.

2)
Bei welcher Temperatur ist eine langzeitzucht am effektivsten und ab welcher (kältesten / heißesten) temperatur sterben die Artemia? habe gehört zu warm soll auch nicht gut sein fürs Wachstum.

3)
Welchen Heizstab soll ich für das 5-liter becken (gefüllt mit 3-4 Liter Wasser) nehmen, da gibts 25-watt stäbe von Seha und von Jäger. Welcher von den beiden (beide um die 15 euro) ist intelligenter und verbraucht weniger Strom, falls die eingestellte Temperatur schon vorhanden ist... Oder ist das ganricht zu empfehlen und würde meine Krebschen kochen weil der stab zu stark ist?

4)
Ist ein Wasseraufbereitungsmittel wie z.b. seha - toxivec (schadstoffentferner) (http://www.zooprofi.de/info/6444/se...it_Sofortwirkung_-_weniger_Wasserwechsel.html) der schwermetalle und chlor bindet (kostet ja nur 4 euro) sinnvoll oder zerstört dieses das feine Algen-Liquizell / Futter ?
Wenn sinnvoll, kann ich das direkt anwenden wenn die krebse schon drin sind oder muss ich das erst tagelang stehen lassen?

5)
Ist eine leichte Überdosierung an Futter wirklich so schadhaft? Also wenn ich dann statt 10 Tropfen mal 12 oder 13 reingebe kippt das wasser dann sofort um so dass die tierchen sterben? oder tritt das erst ab zu hohen mengen auf, also mind 30 oder mehr tropfen?

6)
wieviele stunden pro Tag sollte die Wasserpumpe (elite 799) ansein? Wasserhöhe des Beckens etwa bei 15 cm, vllt auch weniger. Soll dies dann verteilt am Tag geschehen oder pro tag an einem Stück?

7)
Ist eine Wasserpumpe überhaupt nötig wenn die Wasserhöhe nur 10 cm beträgt? (bezogen aufs 4-Liter-becken, Oberfläche etwa 15 x 20 cm)
Ich habe mal irgendwo gelesen bei 10 cm Höhe gelangt der Sauerstoff selbstständig (ohne Wasserbewegung) ins Wasser, ist das korrekt?

8)
Wieviele (ausgewachsene) Artemia sollte man in so einem 4-Liter-Becken maximal halten? 20? 50? 100?
Es soll ja ein normaler ausgewogener Kreislauf entstehen!

9)
Welche Sachen sind noch sehr empfehlenswert? Ton-Scherben? Steine? Höhlen? Wasserpflanzen?
Würde dadurch die Stimmung der Krebse erhöht so dass sie länger leben?

10)
Sollte ich für die Elite 799-Pumpe für das Becken einen sprudelstein verwenden oder wäre dann der Wassserstrom / Wasserbewegung zu gering?

11)
Wie oft sollte man das Wasser austauschen (wenn ich oben genanntes Wassseraufbereitungsmittel verwende, da steht bei, dadurch bräuchte man weniger Wechsel) - 1 mal pro Monat oder seltener?

12)
Kann ich in das 4-Liter Plastik-Becken kochend-heißes Wasser einfüllen oder verformt sich das dann?
(also bei einem anderen Plastik-Behälter mit etwas dünnerem Plastik hat es sich leicht verformt)

13)
Reicht es langfristig, nur Liquizell und Algenfutter / Microzell zu verwenden zur Fütterung oder wird dringend noch was anderes empfohlen (Hefe) ?

14)
Brauchen die Artemien wirklich Licht? Oder reicht es wenn tagsüber paar Stunden normales Fensterlicht ins Aquarium fällt?
Wäre direkte Sonneneinstrahlung gefährlich, tödlich?

15)
Sind Geräte wie Salzmessgerät (um die 5 Euro) und PH-Messstreifen und evtl ph regulierungs-chemikalien sinnvoll oder machen da die üblichen schwankungen den Krebschen nichts aus?

16)
Kann ich jedes x-beliebige Meer-Salz für die Zucht verwenden wie z.b. Aqua Medic Reef Salt (http://www.zooprofi.de/info/84/Aqua_Medic_Reef_Salt_2_kg.html) oder Red-Sea? Oder gibt es Sorten, die ich auf keinen Fall verwenden darf?

-

Soo, Fragen über fragen, wäre echt dankbar für Antworten!

Gruss
Max
 
Wie so oft bei unserem Hobby kommt es auf genug Geduld an, je weniger man sich um bestimmte Dinge kümmert um so besser läuft es. Also einfach Mal die Finger von lassen und schauen wie es läuft.

Stell einen Kübel in den Garten / Terasse / Balkon, ohne Technik, reines Salz. Regeneriersalz bekommt man ziemlich günstig, ist komplett ohne Zusatzstoffe. In den Kübel kommt noch Gartenerde, so ein cm oder so. Am Anfang so 30 bis 35g/l, kann später dann auch etwas mehr sein, dadurch hält man sich dann fiese Bakterien fern. Glaube so bis 90g/l sind kein Problem.

Dann gaaanz wenig Fischfutter rein und ab und zu die Bakterien füttern. Irgendwann lebt dein Tümpel, es kommen Algen usw. Und dann kannst Du nach ein paar Wochen ein paar Zysten reinwerfen.

Artemia die hier wohl ganz gut leben, gibt es hier: http://www.artemiafarm.de/info/Artemiazucht.html

Ansonsten gibt es wohl noch echte Artemia Salina, die unser Klima auch vertragen.

Gruß
Knut
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,
mbh7711 schrieb:
Hmm hier war mal wer der hat drauf geantwortet, aber nun ist die Antwort wieder weg, wie kann das sein?
Wegen Datenbankfehlern musste das Forum neu aufgesetzt werden
und viele wertvolle Beiträge (z.B. meine :mrgreen: ) wurden gelöscht.
Sehr ärgerlich.

Gruß
Stefan
 
Achso, ja, Datenverlust aufgrund von Datenbankfehlern ist mies :/ leider leider.

Danke für die Antwort xKnut!

Ich muss mich mal wieder damit befassen, wie ihr seht, ist mein Thread schon etwas her *g
 
Ja, hab ich wohl gesehen :) Aber dieses Thema ist ja irgendwie immer aktuell.

Noch ein Hinweis, beim Genzel gibt es wohl echte Artemia Salina wie sie früher bei uns heimisch waren. Die sollen wohl noch besser im Garten klar kommen. Das Spezial Salz halte ich übrigens für überflüssig um nicht zu sagen, Abzocke.

Was an den Starterbakterien dran ist, kann ich nicht sagen. Vermutlich nur was für die Ungeduldigen, die es nicht abwarten können. Ansonsten erscheint mir die kleine Artemiakunde auf deren Seite ziemlich schlüssig und entspricht weitestgehend meinen Erfahrungen.

Also großer Behälter, wenig Futter, Geduld und natürlich Salz ohne Zusätze. Wer sich nicht gleich einen 25kg Sack Regeneriersalz zulegen möchte, z.B. beim Real gibt es Siedesalz ohne Zusätze. Diese ganzen Badezusätze oder Streusalze könnt Ihr vergessen. Was natürlich auch funktioniert sind die Meersalze für Seewasserbecken. Aber die sind für meinen Geschmack auch zu teuer und nicht notwendig.

Zum Thema Wasser, am besten einfach aus der Leitung, Regenwasser ist zu weich. Wer extrem weiches Leitungswasser hat, kann es noch leicht aufhärten.

Gruß
Knut
 

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fischolli

R.I.P.
Moin Knut,

ich benutze genau dieses Salz zum Erbrüten meiner Artemien und habe damit gute Schlupfergebnisse. Für eine langfristige Haltung im Gartenkübel etc. würde ich aber doch ein echtes Meersalz mit Spurenelementen nehmen, auch wenn das deutlich teurer ist. Ich hab mal aus reiner Neugier versucht, Artemeine "groß" zu machen mit dem Siedesalz. Hat nicht wirklich gut geklappt. Ich vermute, irgendwas hat gefehlt.

Gruß
 
Muss nicht am Salz gelegen haben, es gibt zu viele andere Faktoren. Meiner Ansicht nach ist Futter der kritischte Faktor, entweder die Artemien verhungern oder gehen aufgrund der Bakterienbelastung ein. Das kann je nach Beckengrößer sehr schnell gehen. Wie lange haben deine denn überlebt?

Diese Spurenelemente kann man auch einzeln dosieren, was oft günstiger kommt. Bei kleinen Becken macht der Preis sicher keinen großen Unterschied aus und Meersalz ist sicher nicht kontraproduktiv. Also abraten würde ich davon nicht, dringend erforderlich ist es aber auch nicht. Ich pack immer noch ein paar Spritzer Aquariendünnger rein, zum einen für die Algen von denen sich die Artemien auch ernähren und zum anderen sind da auch Spurenelemente drin. Da mein Wasser extrem wenig Magnesium hat, kommt auch noch Bittersalz (Magnesium) ein. Ob das erforderlich ist, kann ich nicht sagen.
 
mbh7711 schrieb:
1)
Ist der Salzgehalt von 32g / Liter für das erbrüten neuer Eier zu hoch und werden diese 32g nur für die langzeitige Zucht benötigt? weil in der Hobbyanleitung umgerechnet der Salzgehalt etwa nur 10g beträgt.

Zum Schlupf ideal sind 30 bis 35g/l, zur Aufzucht sind bis ca. 90g/l möglich. In der freien Wildbahn wurden bis zu 100g/l gemessen. Je höher der Salzgehalt um so niedriger ist die Bakterienbelastung. Wichtig: Langsam erhöhen!

mbh7711 schrieb:
2)
Bei welcher Temperatur ist eine langzeitzucht am effektivsten und ab welcher (kältesten / heißesten) temperatur sterben die Artemia? habe gehört zu warm soll auch nicht gut sein fürs Wachstum.
Abhängig von der Art geht es mit dem Schlupf schon recht früh los, teilweise ist das Wasser noch mit Eis bedeckt und man kann schon Nauplien erkennen. Grundsätzlich mögen es die Artemien aber warm, perfekt für den Schlupf sind 25 bis 30°C, aber bei normaler Zimmertemperatur funktioniert es auch schon (20-21°C). Bei der Aufzucht muss ein Gleichgewicht zwischen schneller Vermehrung und Bakterienwachstum gefunden werden, auch die schlechten Bakterien mögen es warm. D.h. wenn Du sauber arbeitest, kanns Du bei 30°C oder darüber eine vernünftige Zucht am laufen halten, je größer das Becken um so wahrscheinlicher kommst Du mit höheren Temperaturen klar. Aber dann brauchst Du auch wieder eine dicke Heizung, was nicht unbedingt viel Sinn macht.

Meine Zimmerbecken liefen immer ohne Heizung und draußen gibt es die Sonne!

mbh7711 schrieb:
3)
Welchen Heizstab soll ich für das 5-liter becken (gefüllt mit 3-4 Liter Wasser) nehmen, da gibts 25-watt stäbe von Seha und von Jäger. Welcher von den beiden (beide um die 15 euro) ist intelligenter und verbraucht weniger Strom, falls die eingestellte Temperatur schon vorhanden ist... Oder ist das ganricht zu empfehlen und würde meine Krebschen kochen weil der stab zu stark ist?

Vergiss das 5l Becken und falls Du es doch damit probieren willst, lass die Heizung weg. Grundsätzlich ist die Auswahl der richtigen Leistung nicht so kritisch, da Wasser recht träge ist und den Temperaturanstieg puffert. Natürlich sind 200W für 10l Wasser zu viel, aber selbst mit 50W auf 10l sollte es funktionieren ohne das etwas kaputt geht.


mbh7711 schrieb:
4)
Ist ein Wasseraufbereitungsmittel wie z.b. seha - toxivec (schadstoffentferner) (http://www.zooprofi.de/info/6444/se...it_Sofortwirkung_-_weniger_Wasserwechsel.html) der schwermetalle und chlor bindet (kostet ja nur 4 euro) sinnvoll oder zerstört dieses das feine Algen-Liquizell / Futter ?
Wenn sinnvoll, kann ich das direkt anwenden wenn die krebse schon drin sind oder muss ich das erst tagelang stehen lassen?
Meiner Meinung nach haben solche Mittel in der Aquarisitik nichts zu suchen und sollten wenn überhaupt nur in bestimmten Notfällen eingesetzt werden. Sie sind kein Mittel das ständig zum Einsatz kommen sollte.
Stimmt die Beckengröße mit der Besatzdichte zusammen, werden die Giftstoffe mit dem Wechselwasser früh genug aus dem Becken entfernt. Gleiches gilt auch für Artemia, großes Becken, kein zu dichter Besatz und bei Bedarf Wasserwechsel. Im Garten ersetze ich nur verdunstetes Wasser, falls dieses nicht eh durch den Regen aufgefüllt wird.

mbh7711 schrieb:
5)
Ist eine leichte Überdosierung an Futter wirklich so schadhaft? Also wenn ich dann statt 10 Tropfen mal 12 oder 13 reingebe kippt das wasser dann sofort um so dass die tierchen sterben? oder tritt das erst ab zu hohen mengen auf, also mind 30 oder mehr tropfen?
Ja!
Nimmt lieber 5 Tropfen als einen zu viel. Was nicht gefressen wird, vergammelt, wird von Bakterien zersetzt, die verbrauchen den Sauerstoff, die Bakterienbelastung steigt und die Artemien gehen entweder an Sauerstoffmangel oder an der Bakterienbelastung ein. Hast Du zu wenig Futter, ist die Vermehrung eben etwas langsamer...


mbh7711 schrieb:
6)
wieviele stunden pro Tag sollte die Wasserpumpe (elite 799) ansein? Wasserhöhe des Beckens etwa bei 15 cm, vllt auch weniger. Soll dies dann verteilt am Tag geschehen oder pro tag an einem Stück?

Wasserpumpe im Artemiabecken? Bei einem 2.000l Becken könnte man evt. eine Biologische Filterung einbauen und diese so gestalten, dass die Artemien nicht von der Strömung gestört werden. Aber alle anderen Becken würde ich ohne Pumpe/Filter fahren. Und bei 5l macht eine Pumpe gar keinen Sinn.
Aber wenn Filter, dann sollte dieser rund um die Uhr laufen.

mbh7711 schrieb:
7)
Ist eine Wasserpumpe überhaupt nötig wenn die Wasserhöhe nur 10 cm beträgt? (bezogen aufs 4-Liter-becken, Oberfläche etwa 15 x 20 cm)
Ich habe mal irgendwo gelesen bei 10 cm Höhe gelangt der Sauerstoff selbstständig (ohne Wasserbewegung) ins Wasser, ist das korrekt?
Ja, Pumpe ist nicht erforderlich. Selbst wenn das Wasser Knietief ist, kommt es auch die Besatzdichte an ob der Sauerstoff reicht. Abgesehen davon können Artemien auch noch mit ziemlich wenig Sauerstoff auskommen.


mbh7711 schrieb:
8)
Wieviele (ausgewachsene) Artemia sollte man in so einem 4-Liter-Becken maximal halten? 20? 50? 100?
Es soll ja ein normaler ausgewogener Kreislauf entstehen!

Du willst die wirklich zählen? Echt, keine Ahnung, aber ich glaube kaum das Du mit 20 Artemien eine stabile Zucht am laufen halten kannst. Also mit den 4l wird es nicht klappen, eher mit 40. Meine Kübel im Garten haben 80 bis 90l und damit klappt es sehr gut.


mbh7711 schrieb:
9)
Welche Sachen sind noch sehr empfehlenswert? Ton-Scherben? Steine? Höhlen? Wasserpflanzen?
Würde dadurch die Stimmung der Krebse erhöht so dass sie länger leben?

Nö, brauchst Du nicht.

mbh7711 schrieb:
10)
Sollte ich für die Elite 799-Pumpe für das Becken einen sprudelstein verwenden oder wäre dann der Wassserstrom / Wasserbewegung zu gering?

Lass die Pumpe weg.

mbh7711 schrieb:
11)
Wie oft sollte man das Wasser austauschen (wenn ich oben genanntes Wassseraufbereitungsmittel verwende, da steht bei, dadurch bräuchte man weniger Wechsel) - 1 mal pro Monat oder seltener?

Abhängig von Wassermenge, Besatzdichte und vor allem Futtermenge. In meinen 60er Becken hab ich einmal im Monat bisschen Schmodder vom Boden abgesaugt und das entfernte Wasser ersetzt.

mbh7711 schrieb:
12)
Kann ich in das 4-Liter Plastik-Becken kochend-heißes Wasser einfüllen oder verformt sich das dann?
(also bei einem anderen Plastik-Behälter mit etwas dünnerem Plastik hat es sich leicht verformt)

Ausprobieren :mrgreen:

mbh7711 schrieb:
13)
Reicht es langfristig, nur Liquizell und Algenfutter / Microzell zu verwenden zur Fütterung oder wird dringend noch was anderes empfohlen (Hefe) ?

Lass die Hefe weg, wenn Du die Kohle hast kannst Du natürlich das Algenzeug verfüttern. Am Anfang fütterst Du eh nur die Bakterien im Becken und denen ist es egal was Du ins Becken rein schmeißt. Ich hab normales Fischfutter genommen, aber auch das ist eigentlich zu schade. Normales Mehl reicht auch! Die beste Erfahrung hab ich mit dem Plankton Futter vom Genzel gemacht, vor allem für den Start ist es für die Nauplien wohl ganz gut geeignet und danach reicht die Dose auch noch eine ganze Zeit lang. Zwischendurch dann etwas Spirulina oder so.

mbh7711 schrieb:
14)
Brauchen die Artemien wirklich Licht? Oder reicht es wenn tagsüber paar Stunden normales Fensterlicht ins Aquarium fällt?
Wäre direkte Sonneneinstrahlung gefährlich, tödlich?

So ziemlich jedes Lebewesen benötigt Licht, zum Problem wird die Sonne nur wenn sich das Becken zu stark aufheizt oder völlig veralgt.


mbh7711 schrieb:
15)
Sind Geräte wie Salzmessgerät (um die 5 Euro) und PH-Messstreifen und evtl ph regulierungs-chemikalien sinnvoll oder machen da die üblichen schwankungen den Krebschen nichts aus?

Brauch kein Mensch...


mbh7711 schrieb:
16)
Kann ich jedes x-beliebige Meer-Salz für die Zucht verwenden wie z.b. Aqua Medic Reef Salt (http://www.zooprofi.de/info/84/Aqua_Medic_Reef_Salt_2_kg.html) oder Red-Sea? Oder gibt es Sorten, die ich auf keinen Fall verwenden darf?

Jedes Salz ohne Zusätze ist geeignet, achte nur darauf das dein Wasser nicht zu weich ist. ggf. ein paar Spritzer Volldünger dazu geben (für die Algen), dann hast Du auch noch Spurenelemente drin. Den Rest bekommt dein Wasser aus der Erde. Am besten Ton oder Lem als Bodengrund.

Gruß
Knut
 

fischolli

R.I.P.
Moin Knut,

erstmal vielen DAnk für deine fundierten Ausführungen. Mein Fehler war damals mit Sicherheit schon mal ein zu geringer Salzgehalt. Ich hab die ca. 30g/L einfach so gelassen. Die wuchsen zwar noch ein bißchen, aber ich glaube, nach ca. 4 Wochen war alles tot da drin.
Kannst du den Satz noch mal etwas erklären?

Den Rest bekommt dein Wasser aus der Erde. Am besten Ton oder Lem als Bodengrund.

Bodengrund in dem Artemia-Pott? :shock:


Der Satz hat mir den Tag gerettet:

Würde dadurch die Stimmung der Krebse erhöht so dass sie länger leben?
:lol:

Da ht jemand wohl die alten Beschreibungen aus den Yps-Heften verinnerlicht.
 
Ja genau! Im Grunde geht es darum das natürliche Habitat so gut es geht zu simulieren. Ich vermute der Bodengrund dient als Puffer für die Wasserwerte, von den Spurenelementen bis hin zu den Bakterien. Ich zitiere Mal Sabrina Müller:

Die besten Erfahrungen habe ich bisher mit lehmiger, ungedüngter Gartenerde gemacht. Die Erde ist fast frei von Schadstoffen und sehr fein. Die Artemia wühlen sehr gerne darin. Die Sterblichkeit frisch umgesetzter Nauplien war extrem niedrig, die Tiere haben sich gut entwickelt. Ich nehme an, der Boden fördert gesunde Bakterien, die die Wasserqualität stabilisieren und ausserdem als Nahrung für die Artemia dienen

Und natürlich als Nahrung, wie Sabrina schreibt. Einfach Lehm- oder Tonhaltige Erde aus dem Garten, Wasser drüber, Salz rein und stehen lassen. Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, vielleicht noch diese Starterbakterien vom Genzel rein und dann erst Mal warten. Die Bakterien leicht anfüttern und hoffen das die Brühe nicht gleich schon umkippt oder Grün wird.

In der kleinen Artemiakunde von Genzel wird ein cm Bodengrund empfohlen und der Wasserstand soll "Knietief" sein, also kann man seine Mörtelkübel ruhig voll machen. Nach ein paar Tagen kann man schon die ersten Zysten / Eier reinschmeißen und dann der Natur Ihren Laufen lassen. Wenn die ersten Nauplien geschlüpft sind, alle paar Tage bisschen Futter reinschmeißen und hier kommt es wirklich auch die Dosierung an. Nicht zu viel füttern! Immer dran denken, man füttert nur die Bakterien und die Artemien fressen diese und die Algen die sich automatisch im Wasser bilden.

Wenn das dann einigermaßen läuft, kann man ein paar Zysten nachdosieren und den Bestand so erhöhen. Danach regelt man die Besatzdichte nur noch über das Futter und Entnahme (zum verfüttern - wir sind ja hier im Aquaristik-Forum).

Irgendwann geht die Erntemenge aufgrund der Temperaturen sowieso zurück und meist startet der Kübel im neuen Jahr dann von ganz alleine wieder. Bei starkem Regen ggf. abdecken und dafür sorgen das keine Blätter etc. da rein fallen.

Ich werde dieses Jahr wohl auch Mal wieder einen Kübel aufstellen, wenn es funktioniert kann ich ja ein paar Fotos hier rein stellen.

Gruß
Knut
 
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