Rückwand Versiegelt / falscher Lack

Hallo zusammen,

ich hab mir aus Styropor ein Felsen gebaut den ich mit Klarlack bestrichen hab udn ne schicht Sand drauf und das einige mal wiederholt!


zu guter letzt noch 3 Schichten Klarlack damit alles hält!

Lack:

H***bach Acryl Klarlack , seidenmat
Wetter und Wasserfest
mit Blauem Engel


die Überraschung .. nach 1er Woche Trocknen wollte ich den Felsen wässern .. schon nach 15min färbte sich der Klarlack milchig und wurde etwas weich ...


shit ... alles umsonst ... also muss jetzt was anderes drauf!
Beim Farbexperte wurde mir ein 2Komponenten Kunstharzlack empfohlen .. dieser würde nach dem Abbinden / Ausdampfen keine Schadstoffe mehr abgeben!


Was denkt ihr! Teures Epoxi will ich mir eigentlich sparen ....
 
Moin!

Doomkill schrieb:
Hallo zusammen,

ich hab mir aus Styropor ein Felsen gebaut den ich mit Klarlack bestrichen hab udn ne schicht Sand drauf und das einige mal wiederholt!


zu guter letzt noch 3 Schichten Klarlack damit alles hält!

Ehrlich gesagt wundert mich das nicht. Ich vermute die diversen Lackschichten waren noch nicht vollständig ausgehärtet. Ich habe mit dem gleichen Klarlack meine Rckwand versiegelt und allein die eine Schicht Lack hat Tage zum trocknen gebraucht. Das Zeug ist zwar nach 10-12 Std überstreichbar, allerdings gehen die dabei nicht von den dicken Beschichtungen aus, die sich automatisch aufgrund der porösen Styroporfläche ergeben. Streichst du also über während die Schicht noch nicht vollständig trocken ist, hast du den Salat.

Ich würds nochmal versuchen und maximal zweimal mit Klarlack drüber, wobei die erste Schicht wirklich trocken sein muss.

Gruß, Dorian.
 
du meinst einfach nochmal auf die jetzige schicht nochmal ne dünne schicht?

aber ich hab den Lack auch auf ein stück plastik aufgetragen und da wirklich nur ganz dünn 3 Schichten mit je 10 -20 Stunden Abstand .. dann 5 Tage trocken lassen ... nach 3min wässern verfärbt sich der Lack ... und wir milchig und weich!
 
Hi,

hab mich etwas unpräzise ausgedrückt. Ich meinte natürlich Rückwand nochmal neubauen und beim nächsten Mal nur maximal zwei Schichten Klarlack auftragen.

aber ich hab den Lack auch auf ein stück plastik aufgetragen und da wirklich nur ganz dünn 3 Schichten mit je 10 -20 Stunden Abstand .. dann 5 Tage trocken lassen ... nach 3min wässern verfärbt sich der Lack ... und wir milchig und weich!

Wow, da bin ich jetzt allerdings leicht überfragt. Bei mir gabs wie gesagt absolut keine Probleme mit dem gleichen Lack. Schätze da müssen jetzt mal die Bastelexperten ran oder du versuchst es mit Kunstharz.

Gruß, Dorian
 
also an der Technik vom auftragen kann es ganz sicher ned liegen ... sonst würde nur der Felsen aufweichen und nicht das lackierte Kunstoffstück!

ich werd es glaub mit einem Zweikomponenten Kunstharz Klarlack versuchen .. den bekomm ich von einem Bekannten der ist Maler!
 
Hallo,

Das immer wiederkehrende Thema. :roll:

Kunstharzlacke auf wasserbasierten Dispersionen haben immer ein generelles Problem: Sie quellen und brauchen sehr lange bis sie ihre eigentlichen Gebrauchseigenschaften erlangen.
Wobei die Gebrauchseigenschaften nicht darin bestehen dauerhaft Wasser ausgesetzt zu sein.
Hier speziell die Zone zwischen Luft und Wasser, also 1 cm über und unterhalb der Wasseroberfläche.
Hier wirken die Medien besonders agressiv auf die Beschichtung ein.

Oft lungert der Fehler auch im Detail.
So kann ein "seidenmatter" Acryl-Lack niemals die Eigenschaften haben wie ein "glänzender" Acryl-Lack.
Das geht aus der Formulierung des Beschichtungsstoffes schon nicht.

Dann kommen noch die Problematiken hoher Schichtstärken, hohe relative Luftfeuchtig bei der Trocknung, Lufttemperatur bei der Trocknung hinzu.
Alles in allem sehr variable Parameter, die beachtet werden müssen.

Letztlich muss auch noch betrachtet werden welche Parameter auf die unter Wasser befindliche Beschichtung einwirkt.
Hier sind dann mal zu nennen pH, CO2 Gehalt, KH und nicht zuletzt die Temperatur des Wassers.

Weitere Übel könnten im vorliegenden Fall die Einstreuung von Sand in die noch frische Beschichtung sein auch wenn sie durch mehrere Schichten weiteren Materials überdeckt sind.
Letztlich führt Sandeinstreuung immer zu einem Verlust an Bindemitteln.
Hier sei die Kritische Pigment Volumen Konzentration KPVK zu nennen.

Ferner ist damit auch verbunden, dass nicht alle Stellen der Beschichtung gleich dick sind. Gerade wasserverdünnbare Acryl-Klarlacke haben eine sehr geringe Schichtstärkenbildung.
Scharfe herausragende Einzelteile haben in der Regel durch den Ablauf (im Sinne von Fluss) der Beschichtung nur wenige µ Überdeckung.

Milchigwerden der Beschichtung wie in diesem Fall ist aber in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die gesamte Beschichtung nicht ausreichend durchgehärtet ist.
Technische Merkblätter geben Trocknungsverläufe über mehrere Wochen an unter Normbedingungen von 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60%.
Das heisst das die eigentlichen Gebrauchseigenschaften erst nach mehr als 5 Tagen erreicht werden und das auch noch abhängig von der Beschichtungsstärke.
Je höher die Beschichtungsstärke, desto länger die Zeit bis die Gebrauchseigenschaft erreicht ist.

Und was soll man nun tun?
Rausnehmen und trocknen lassen.
Wenn die milchige Trübung sich zurückbildet wäre eine Überschichtung mit einem 2K-Epoxidharz denkbar.
Ein Gitterschnitt gibt Aufschluss darüber ob die vorhandene Acryl-Klarlack Lackierung tragfähig ist.
Dann aber bitte diese EP Schichten dünn auftragen und mindestens 2 Schichten aufbringen.
EP Harze werden in aller Regel während der Trocknung warm und das vertragen wasserbasierte Acryl-Klarlacke genauso wenig.

Beste Grüße
Martin
 
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