Optimales Düngesystem

Guten Morgen zusammen,

nachdem ich derzeit in der 4. Woche meines neuen Beckens (350L) stehe, stellt sich mir die Frage nach dem besten/optimalen Düngesystem.

Falls es hierzu schon einen Thread gibt bitte Rückinfo, ich habe mehrfach gesucht jedoch keinen wirklich passenden gefunden.

Nun ein paar Eckdaten zu mir bzw. meinen Gedanken:
Ich bin von einem 240L Becken auf ein 350L umgestiegen und strebe ein Becken an, mit sehr vielen Pflanzen und dementsprechend gutem Pflanzenwuchs. Dementsprechend habe ich mich im Vorhinein intensiv mit den passenden Pflanzen beschäftigt und auch dahingehend ausgesucht.
Nach vielem Stöbern in Büchern und im Netz stelle ich fest, dass es so vieles gibt, um ein üppiges PFlanzenwachstum zu errreichen. Jeder empfiehlt etwas anderes, manches erschließt sich mir nicht.

Den Grundstein habe ich (m.M.n.) gelegt:
Ausreichende Versorgung mit Licht, CO2 Anlage, Depotdünger unter dem Kies etc.
Nun stellt sich mir die Frage, welche Dünger die "besten" sind bzw. mit welchem Düngesystem (wann welcher Dünger) es
gut funktioniert. Welche Erfahrungen habt ihr?
Mir ist völlig bewusst, dass dies noch von weiteren Faktoren wie Wasserqualität des Versorgers, Fischbesatz, Art der Pflanzen (Aufnahme der Nährstoffe über Wurzeln) etc. abhängt. Jedoch interessieren mich eure Meinungen und Erfahrungen bei euren Becken.

In meinem Bestand ist noch ein Dennerle V30 Complete sowie ein Easy Life Ferro. Den letzteren finde ich persönlich nicht so gut, da er über einen längeren Zeitraum das Becken sehr trüb macht.

Nun die konkrete Frage: Was hat sich bei euch bewährt? Wie erreicht ihr eure Zielwerte (K, NO3,Po4, FE...)?
Welche Erfahrungen habt ihr?

Gruß und einen schönen Sonntag,
Markus
 

Ebs

Mitglied
Hallo Markus,

danke für deine PN. Der Einfachheit antworte ich dir mal gleich hier.

Marks schrieb:
nachdem ich derzeit in der 4. Woche meines neuen Beckens (350L) stehe, stellt sich mir die Frage nach dem besten/optimalen Düngesystem.

Wobei es nach meiner Erfahrung dieses allgemeingültige beste Düngesystem für jeden zutreffend leider nicht gibt, weil jedes Becken in seinen Gesamtbedingungen anders ist.
Deshalb sollte man einfach eine Methode, ein Prinzip, System ausprobieren und dann je nach Erfolg oder Nichterfolg versuchsweise anpassen und verändern.


Nun die konkrete Frage: Was hat sich bei euch bewährt? Wie erreicht ihr eure Zielwerte (K, NO3,Po4, FE...)?
Welche Erfahrungen habt ihr?

Ich habe noch nie irgend ein System benutzt, sondern achte nur auf die Einhaltung meiner Zielwerte (siehe Signatur), die bei mir seit Jahren immer gleich sind und bei mir total erfolgreich ohne jegliche Algenbildung.

Auch meine Erfahrung: Mit welchem Dünger man die Werte erreicht ist zweitrangig. Da hat jeder andere Erfahrungen.

Ich dünge nach wie vor täglich 2 ml Dennerle V30 (früher war es Sera Florena flüssig) und 2 ml Easy Carbo und halte damit dauerhaft meine Zielwerte.
NO3 + PO4 + K bringt mein Überbesatz von Fischen ein.
Wenn das nicht so wäre, würde ich das entsprechend düngen.
Welcher Dünger ? Das ist schon wieder zweitrangig.

Letztens war mein NO3- Wert fast 0, PO4 auch. Ich merkte es daran, dass meine Pogostemon erectus plötzlich viele kleine aber mickrige Tribspitzen bekam und ich deshalb testete.

Da ich keinen NPK -Dünger hatte, habe ich versuchsweise an zwei Tagen statt V30, je 2ml FloraPlus Premium Hydrodünger zugegeben.
(Es war für mich ein gewagter Versuch, bisher noch nie praktiziert.)
Das ergab auf Anhieb NO3 = 15-20 mg/l, PO4 überstieg die Skala, ging aber nach wenigen Tagen auf 0,5 mg/l zurück und keinerlei negative Folgen.

Schon zwei Tage später merkte ich einen Wachstumsschub bei P.erectus.
Jetzt (1 Woche danach) sind alle Werte wieder wie gehabt.
(Zur Sicherheit habe ich jetzt eine kleine Flasche Dennerle NPK-Booster dastehen. :mrgreen: )

Erkenntnis: Die Düngerart (Hersteller) ist für mich zweitrangig, ginge auch mit jedem anderen. Man muss nur bei der Düngemenge die unterschiedlich Konzentration beachten.

Deshalb würde ich mich an deiner Stelle an allgemeinen Erfahrungswerten, die für dich logisch und akzeptabel erscheinen, orientieren und dann einfach gefühlvoll probieren, was sich bei dir als letztendlich für dich optimal herausstellt.

Deinen V30 könntest du weiterbenutzen oder nur aufbrauchen, ist aber ein Volldünger ohne N/P.
Das könnte bei weniger Fischen evtl. im Mangel sein.

Nach meiner Erfahrung reicht zur optimalen Düngung ein entsprechender flüssiger Volldünger (auch für Wurzelzehrer) für Versorgung mit Fe + weiteren Spurenelementen und bei Bedarf zusätzlich ein NPK- Dünger.
Eien reinen Eisendünger braucht man in der Regel nicht.

Ich weiß, dass das viele anders sehen, aber das ist meine langjährige Erfahrung und ein funktionierendes "Dünge-System"
soll man nicht ohne Grund unbedingt ändern. :wink:

Gruß Ebs
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

du kannst natürlich alle einzelnen Komponenten gezielt düngen, die meisten sind aus gebräulichen Huashaltsmitteln herstellbar, bzw. als billige Blumendünger verfügbar. Kannst ja hier mal nachlesen (Achtung, die Links in der Seite gehen nicht!):

http://home.arcor.de/fischolli/Duenger.htm

Als guten Volldünger mit starker Eisenkomponente nutze ich Ferdrakon (www.drak.de)

Gruß
 

Starmbi

Mitglied
Hallo!

Ebs schrieb:
NO3 + PO4 + K bringt mein Überbesatz von Fischen ein.
Wenn das nicht so wäre, würde ich das entsprechend düngen.
Man traut sich es fast nicht zu sagen aber das ist eine durchaus einfache Lösung das Pflanzenwachstum anzukurbeln. Der Besatz muß dabei natürlich harmonisieren.
Natürlich erzeugen die Fischausscheidungen kein "sauberes", nur aus Nitrat und Phosphat bestehendes Wasser.
Deshalb kann es durch die Zwischenprodukte evtl. auch zu Störungen kommen.
Das vermeiden die Scaper halt durch wenig/keine Fische und manueller Zudüngung.

Sicher ist es ein anerkanntes und erprobtes Verfahren die Nitrat, Phosphat und Eisenwerte zu messen und einzustellen.
Aber aus Erfahrung weiß ich (und jeder Aquarianer der das schon länger macht) daß es trotz "optimaler" Werte zu unerklärlichen Problemen kommen kann.
Deshalb muß man das Aquarium in seiner Gesamtheit sehen.

Hier mal interessante Links die auch andere Aspekte der Nährstofffragen beleuchten: Für die eifrigen Mulmsauger und Sandbevorzuger: http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/Mulm.htm.
Dazu passen auch die Links Schlamm, Ist unser Aquarium eine Kläranlage? und Aquarienschlämme sowie Mineralisation.
Ebs schrieb:
...PO4 überstieg die Skala, ging aber nach wenigen Tagen auf 0,5 mg/l zurück...
Auch dieses Phänomen wird dort erklärt.

Andere Probleme können von Fitersubstraten, herrühren, die die Abbaukette stören, oder das Nährstoffgleichgewicht verschieben.
Bakterien können z.B. "lernen" die Chelate des Volldüngers zu knacken, so daß trotz Zudüngung plötzlich Eisenmangel herrscht.
Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, daß es mit dem Einstellen der Nährstoffe nicht (immer) getan ist.
Das macht unser Hobby manchmal frustrierend, aber auch immer spannend. :lol:


Gruß
Stefan
 
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