Anfängerratlosigkeit nach Lektüre, wie beginnen ?

Also die ehrliche Situation:
ich bin Süßwasser auf Meerwasserumsteiger, Budget knapp, Motivation groß (bei Ehefrau gering)
Süßwasser auf 60 l verkleinert, Platz vorhanden für das Riff, da Altbau will ich 240 l nicht überschreiten

gelesen:
Knop, Riffaquaristik für Einsteiger
Knop, Nano-Riffaquarien
Brockmann, Das Meerwasseraquarium

Aus oben genannten Hemmgründen dachte ich paralell zum kleinen Süßwasser, ein kleines Miniriff mal anzulegen,
sozusagen, um mal so langsam damit anzufangen, auch sind die Kosten eben gering...

andererseits weiß ich dass der Weg eigentlich umgekehrt sein sollte, Knop beschreibt ja sehr begeistert den Blick auf die kleinen Dinge im Nanoriff, aber das kann man vielleicht erst, wenn man das "Große" kennt...
Jetzt habe ich gesehen, dass es durchaus finanzierbare Komplettsets gibt...oder auch gebraucht kommt man ja zu einem erschwinglichen Preis ein Meerwasserbecken mitsamt Technik.
Und im Nanobereich kann man ja auch ziemlich viel Geld investieren, meist ohne dass man es so richtig merkt...
Was meint ihr ?
WIe gehe ich es an ?
Nach der Lektüre weiß ich schon, dass ich eigentlich wirklich gerne Anemonenfische mit Anemone haben würde, wie die meisten Anfänger wahrscheinlich...und dazu würde ich schauen, was sich noch vergesellschaften läßt. Ich hätte auch gerne Garnelen, Krebse evtl.
Natürlich interessiert mich aber zusätzlich der Riffgedanke, so daß eben neben den Clownfischen auch verschiedene Weichkorallen sein sollten. Auf Steinkorallen würde ich verzichten, das würde mich wahrscheinlich überfordern.
So müßte doch auch eine Beleuchtung ausreichen, die ja in den Komplettsets erstaunlich gering in Watt ausfällt, anders als man es für Meerwasser eigentlich immer gefordert hat...
Frage: Kann man in einem zB 130 l Becken das geschilderte realisieren ?
Wäre das nicht für mich eine gute Möglichkeit einzusteigen ?
Oder besser etwas größer gehen ? Zur Zeit sind halt die günstigen Fertigsets (sera, red sea, o.ä.) so um die 130 l....
Oder doch warten, und erstmal ein kleines Nanobecken einrichten ?
Bin um jeden Tipp dankbar !!!
BG
Achim
 
Hallo Achim,

wenn mich auch der ein oder andere schlagen wird, sage ich ja. Du kannst ohne Probleme in dem 130er ein Pärchen Clownfische beheimaten.

In meiner 500l Becken haben sich die Clownies eine Pilzleder gesucht um dort zu wohnen und sie bewegen sich ganz selten von der Koralle weg. Sie sind somit Standort treu.

Es gilt, je grösser desto einfacher lässt sich ein Riff / Meerwasserbecken halten. Das stimmt so nicht immer. Füllst du zu viel Sand ein, können dir dort Fäulnisprozesse die Biologie zerstören usw.

Die Kosten bei Meerwasser sind um Längen höher als im Süsswasser, was du schon richtig gesehen hast. Stell dir erst mal selber die Rechnung auf, ob du dir das auf Dauer leisten kannst.
Man holt ein Becken, die Beleuchtung einen Abschäumer ein... und ruck zuck sind die Kosten da und du hast noch nicht ein Stein (Kilo min 10 Euro) im Becken, geschweige denn eine Koralle oder einen Fisch.

Dann solltest du dich fragen ob du Geduld hast?!? Eine Menge Geduld. Das schlimmste ist, ein Becken was noch gar nicht reif ist zu schnell zu besetzten. Vergiss hierbei die Angaben die du in Büchern liest. Zeit ist hier einfach alles. Mein Nano (60l) ist ein halbes bis 3/4 Jahr gereift, bevor die erste Garnele eingezogen ist. Fische hätte ich zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht reingesetzt.

Es ist nicht einfach die Finger da raus zu lassen, weil man doch so gerne was verändern will und möchte, dass es voran geht.

Ich habe mit 60 Liter im Meerwasser angefangen und ruck zuck fest gestellt, dass es mehr werden muss :-D also 125 (ein altes Juwel Aq wurde genommen). Hmmm war immer noch zu klein 500 Liter mussten her. Geplant ist derzeit ein Raumteiler aber der Finanzminister daheim hat das noch nicht abgesegnet :-D

Fazit: 130 Liter ist eine Grösse mit der man schon gut anfangen an, wenn man die nötige Geduld mit bringt.
 
Hallo,
danke für die Antwort, habe leider länger nicht mehr hier ins forum geschaut...
war heute auf einer Messe (Sindelfingen Fisch&Reptil), hätte fast ein Aquamedic 80 l gekauft, die Angebote dort waren ziemlich ok..., einfach um einmal zu beginnen. Aber so schön auch nanoriffs sind (das wäre ja bei 80l eher schon groß), ich möchte schon auch Fische halten. Meiner Finanzministerin hat nun zB. das sera 130 überhaupt nicht gefallen ("sieht aus wie so ein Wasserspender")...und irgendwie zwischen einem 1000 Euroteil und dem 130 sera, gab es nichts wirklich vernünftiges dazwischen...
Jetzt habe ich mich entschieden:
1. Es sollen 200-250 l sein
2. Ich baue es mir selbst zusammen
3. Ich möchte eine led-Lampe basteln, habe Bauanleitungen gefunden mit Bestellliste (60 W)
4. Ich verzichte auf Steinkorallen
5. Kein Technikbecken, sondern ein Technikeck mit Innenabschäumer
6. Unterschrank selber bauen oder Ytong
so kann es gehen, mit einer Art "low-budget"-MW-Variante
Ich hatte heute viele Gespräche, mit den Clownis und Beckengröße gibt es wirklich verschiedene Ansichten..., das
Problem sei ja eher die Anemone, die so groß wird.
In einem 130 l wäre es sicher als Artenbecken machbar, so dass man eben nicht eine sehr große Vielzahl anstrebt an Korallen, aber irgendwie denke ich 200 l wären vielleicht ein guter Start...
VG
 
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