Neuling sucht Besatz

Hallo Aquaristik-Freunde!

Ich heiße Noel und bin komplett neu in der Welt der Aquaristik. Vor 2 Wochen haben ich und meine Freundin entschieden, dass wir gerne ein Aquarium in unserer Wohnung hätten und angefangen uns darüber zu informieren. Im Internet gibt es da ja so einige Quellen, auch wenn man auf vielen Seiten die verschiedensten Dinge zum selben Thema liest. Deswegen wollte ich auch hier einfach nochmal ein paar Fragen los werden,vor allem beim Thema welche Bewohner in unser Aquarium einziehen sollen haben wir noch etwas Schwierigkeiten und lesen auch die verschiedensten Angaben zu den Arten.

Wir haben uns für ein Juwel Rio 240 entschieden. Bei der Inneneinrichtung stellen wir uns das eher spärlich bepflanzt und eher "felsig" mit feinem Untergrund vor. Das Wasser bei uns ist ziemlich Hart die Werte habe ich mit einem Teststreifen bekommen:

KH: 10
GH: 8
Chlor 0,8
NO2: 5
NO3: 10
PH: 7,5

Und nun zu den Bewohnern, vielleicht könnt ihr uns hier ein paar Vorschläge und Anregungen geben welche Arten in unser Gemeinschaftsbecken passen würden.

Ein Pärchen Zwergbuntbarsche, hier suchen wir noch nach der richtigen Art für uns, Schmetterlingsbuntbarsche, Red Flush Kaiserbuntbarsch oder Fire Red Kaiserbuntbarsch schön gefärbt und friedlich sollten sie eben sein. Schön wäre auch eine gewisse größe 7-10 cm
Dann gibt es noch die Zwergfadenfische Kobalt Colisa lalia, aber kann man die zusammen mit Barschen halten? Habe gelesen das beide Reviere bilden, was zu Problemen führen könnte.
Dazu sollten sich noch 1 oder 2 Schwarmfischarten gesellen z.B. 10 Kupfersalmler und Neonsalmler oder wird das zuviel?
Am Boden sollten sich dann am liebsten nochmal 10 Panda-Panzerwelse tummeln.
Auch interessieren würde ich mich für Garnelen oder Krebse, aber da bin ich mir ja wirklich unsicher was da passt und was nicht. Glücklicherweise habe ich ja noch nicht mal das Aquarium und kann mich noch ein bisschen damit beschäftigen und mir von euch noch einige Dinge beibringen lassen :)

Von der Temperatur und den Wasserwerten sollten diese Arten ja passen, zumindest nach dem was ich gelesen habe. :study:

So jetzt ihr, was haltet ihr davon?

Danke!

Gruß Noel
 

Snowgnome

Mitglied
Hi

Gis schrieb:
Hallo Aquaristik-Freunde!

Ein Pärchen Zwergbuntbarsche, hier suchen wir noch nach der richtigen Art für uns, Schmetterlingsbuntbarsche, Red Flush Kaiserbuntbarsch oder Fire Red Kaiserbuntbarsch ....

Gruß Noel

schon allein diese herangehensweise würde wohl in die Hose gehen.

"Schmetterlingsguntbarsche" gibt es in Südamerka und in Westafrika. Um die Tiere korrekt zuzuordnen zu können, wäre es sinnvoll, die lateinischen Namen zu bezeichnen. Bei "Kaiserbuntbarschen" handelt es sich um Cichliden aus dem Malawisee - wobei es die von dir genannten Tieren eher gezüchtete Hybriden sein dürften. Malawicichliden mit Westafrikanern und /oder Südamerikanern... das funktioniert nicht.

Was ich eigentlich sagen will: Du solltest dich erstmal noch eingehender mit der Materie auseinandersetzen. Sinnvoll wäre es, sich zunächst einmal auf eine Region festzulegen. Momentan "schmeißt" du einfach noch zu viel in einen Topf.

Bei 240 Litern böte sich z.B. ein Becken mit einem Schwarm südamerikanischer Salmer und etwas unempfindlicheren Zwergbuntbarschen (z.B. Microgeophagus altispinosa) an
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

dein Wasser würde ich "mittel-hart" bezeichnen, da geht auch die Haltung von Südamerikanern problemlos. Bei den Barschen würde ich mir mal zum einen Apistogramma ansehen, die größeren Arten erreichen auch locker deine Wunschgrösse, ansonste kuck mal nach Laetacara-Arten, die werden deutlich massiger als die Apistogramma.

Aus Westafrika würden mir Hemichromis lifalili (roter Cichlide) einfallen.

Zumindest Apistogramma und Zwergfadenfische lassen sich sehr gut miteinander vergesellschaften, da sie unterschiedliche Bereiche eines Beckens für ihre REviere beanspruchen. Apistogramma den Bodenbereich, Zwergfafis eher den oberen. Beide können auch austeilen und einstecken, die geben sich da nix.

Eher ein Problem ist es mit bodenorientierten Brutpflegern wie Apistogramma und Panzerwelsen. Das hat bei mit noch nie richtig funktioniert, selbst in noch größeren Becken als eurem.

Gruß
 
Danke erstmal für eure Antworten.

@Snowgnome

geb ich dir gerne recht, ich muss mich damit noch eine ganze weile beschäftigen bin da auch fleißig.
Bei den Schmetterlingsbundbarschen waren hier die südamerikanischen gemeint (Mikrogeophagus ramirezi) wobei ich mittlerweile festgestellt haben das diese doch ziemlich klein sind. Möchte von den Bundbarschen hier aber auf jedenfall auch nur 1 Pärchen, also nichts mischen. Ansonsten dachte ich wäre es kein Problem verschiedene Fischarten aus verschiedenen Regionen zu vergesellschaften oder liege ich da falsch?

@fischolli

Apistogramma agassizii fällt mir da direkt ins Auge, die könnte ich mir dann gut mit den Zwergfadenfischen vorstellen. Danke für diesen Tip. Nur stehe ich da dann vor einem Problem mit den Bodenbewohnern.
 

Snowgnome

Mitglied
Hi,

solange Wasserparameter, Ernährungsansprüche, Verhalten etc. passen, kann man auch Fische verschiedener verschiedener Herkunft zusammensetzen. Das ist aber auch eine Frage des persönlichen Geschmacks (und meiner isses nicht unbedingt :wink: )
 

Henny

Mitglied
Hallo Noel,
Gis schrieb:
... Bei der Inneneinrichtung stellen wir uns das eher spärlich bepflanzt und eher "felsig" mit feinem Untergrund vor...
wenn dies wirklich ein wichtiges Kriterium für Euch ist, dann seid Ihr bei den afrikanischen Barschen aus den großen Seen bestimmt am besten aufgehoben. Bei denen gibt es aber auch deutliche Unterschiede. Mit diesen Fischen kenne ich mich aber gar nicht aus.
Die Südamerikaner bevorzugen eher eine gute Bepflanzung. Wie Olli schon schrieb, passen z.B. Apistogramma und Zwergfadenfische gut zusammen. Die kommen von unterschiedlichen Kontinenten, lassen sich aber trotzdem gut vergesellschaften. Die möchten aber eine teilweise dichte und hohe Bepflanzung und ggf. auch Schwimmpflanzen. Mit kaum Pflanzen und hauptsächlich Felsen fühlen die die sich gar nicht wohl und kloppen sich die Birnen ein. Dann wird das nix.
Ich denke, Ihr solltet Euch erstmal darüber klar werden, ob Euch die Gesamtoptik des Beckens wichtiger ist, oder gewisse Fische, die dann dem anfänglichen Optikwunsch ggf. total widersprechen. Also reichlich Grünzeugs, Wurzeln, etc. angebracht sind.
:idea: :idea: :idea: :wink:

Übrigens habe auch ich schlechte Erfahrung mit Apistogrammas und Corys gemacht.
 

Snowgnome

Mitglied
Hi,

die ostafrikanischen Seen sind so eine Sache...

Bei nur 240 Litern würde ich Cichliden/Buntbarsche aus dem Malawisee aber schön mal ausklammern. Gerade Neueinsteiger sollten es da selbst bei den kleinsten und friedlichsten Arten möglichst nicht unter wenigstens 300 Litern probieren. Bei kleineren sind da Misserfolge schnell vorprogrammiert.

Tanganjikamäßig ginge bei der Beckengröße einiges. Allerdings erfreuen die in Frage kommenden Tiere dann meist eher durch ihr Verhalten als durch bunte Farben
 
Hallo!

ok, da war einiges Hilfreiches dabei.

Die Inneneinrichtung ist kein so wichtiges Kriterium das ich danach die Fische auswähle. Das ist dann eher anders herum. Ich werde dann wohl ein Pärchen Apistogramma (welche genau werde ich wohl dann erst beim Händler herrausfinden :wink: ) zusammen mit einem Pärchen Zwergfadenfische (Colisa lalia) nehmen und dem entsprechend doch das Aquarium grüner gestalten.

Dazu werde ich dann noch einen (oder zwei?) Schwarm(e) Salmler setzen, da muss ich aber noch schauen, was passt und mir gefällt. Vorschläge sind da gerne willkommen.

Schade das sich die Corys nicht mit den Barschen vergesellschaften lassen... altanativ? Bleiben da nur großere Welse?

Und zu meiner Frage mit den Garnelen und Krebsen gabs noch gar keine Meinung?

Grüße Noel
 

Henny

Mitglied
Hi Noel,
Gis schrieb:
...Und zu meiner Frage mit den Garnelen und Krebsen gabs noch gar keine Meinung?...
von Krebsen aller Art würde ich Dir in so einem Gesellschaftsbecken abraten - und wenn Du bodennahe Fische pflegen möchtest absolut (auch von den kleinen 'süßen' und hübschen CPOs). Ich mag einfach keine abgebissenen Fischkörperteile. Und die Fische mögen das schon gar nicht! :(
Garnelen wären natürlich kein Problem. Zumindest nicht für die Fische.
Die ganzen farblich unterschiedlichen Neocaridina davidii-Arten lassen sich bei Deinem Wasser gut halten. Die Frage ist nur, wieviel DU von diesen kleinen Garnelen in dem Gesellschaftsbecken optisch hast, und ob die Fische die Junggarnelen nicht weitgehend verspeisen. Das hängt aber sehr von Deinem künftigen Fischbesatz in der Beckeneinrichtung ab.
Ich persönlich würde bei 'haben-wollen-Bedarf' diesen Garnelen lieber ein zusätzliches kleines Becken gönnen (12l reichen aus) und mich dort an diesen Tieren erfreuen. Wenn sie sich fett vermehren, kann man den Überschuss entweder verkaufen/verschenken oder ins Gesellschaftsbecken entlassen.
Andere Garnelen, wie z.B. die Red Bees, mögen deutlich weicheres Wasser, die wären ohne 'Verpantschen' des Wassers also nicht so geeignet für Dich.
Auch CPOs kann man in kleinen Becken pflegen, aber natürlich mit weitaus weniger Tieren als bei den Garnelen.

Für Dein Gesellschaftsaquarium kann ich Dir Amano-Garnelen empfehlen. Die erreichen eine stattliche Größe und werden von den von Dir angedachten Fischen wohl nicht gefuttert werden. Diese Garnelen können sich im Süßwasser nicht vermehren, sind auch nicht farbig, aber ich empfinde sie als tolle und präsente AQ-Bewohner. Amano-Garnelen sind für mich in einem Becken nicht nur ein Nebenbesatz, die sind einem Fischbesatz gleichzustellen.
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

ich sehe auch mit Neocaridina kein Problem, solange genügend Verstecke aus Holz, Pflanzen etc. vorhanden sind. Das geht auch problemlos mit Apistogamma zusammen. Mag sein, dass die mal eine Junggarnele fressen, aber es kommen immer genug durch, wenn es entsprechende Verstecke gibt. Und scheu sind die nach einer gewissen Zeit auch nicht mehr, meine klauen den Fischen das Futter vor der Schnauze weg. Ein Problem kann es mit etwas grösseren Hypancistren geben. Ich hatte meine Invasions-Garnelen früher auch im Wohnzimmerpott, das müssen tausende gewesen sein. Dann zogen ein Paar L 333 ein, ausgewachsene Wildfänge. Die haben es tatsächlich geschafft, die gesamte Population auszurotten, waren dafür aber immer top-genährt. :mrgreen:

Ich empfehle dir mal nicht Amano-Garnelen. Die sind einfach groß und häßlich und oft auch noch teuer. Ist aber alles eine Geschmacksfrage.

Gruß
 
So, gestern das Aquarium bestellt und wird Samstag geholt! :dance:

Also das große Krebse kein Thema sind war mit klar, aber selbst die kleinen Zwergkrebse sind ein Problem? Aber doch eher die Fische für die Krebse oder?

Mit den Welsen muss ich mich jetzt noch etwas beschäftigen, da habe ich bis jetzt noch nicht viel so viel gelesen.

Und mit den Pflanzen erst recht, is ja eigentlich eh nicht so mein Thema aber damit sich die Bewohner in meinem Aquarium wohl fühlen werd ich mich da mal auch belesen. Ich danke euch erst einmal für eure Antworten, ihr habt sehr geholfen. Wenn das Aquarium steht werde ich mal ein Update posten.

Grüße Noel
 
Hier kommt das versprochene Update.

Letzten Samstag haben wir das Becken eingerichtet.

Wie Ihr auf dem Bild erkennen könnt sind diese Woche dann auch die ersten 6 Bewohner eingezogen, 3 x Corydoras Albino und 3 x Corydoras Schwartzi. Bio Co2 Anlage habe ich mir auch gleich rein gemacht um den Pflanzenwuchs anzukurbeln, auch wenn ich mir für den Anfang nur einfach zu pflegende Pflanzen zugelegt habe. Die Corydoras werden aber wahrscheinlich am Dienstag nochmal aufgestockt, haben leider erst zuhause gemerkt das 6 Stück bei diesem großen Becken doch ziemlich untergehen und die Corys sollten sich ja auch über mehr Gesellschaft freuen :)
 

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So jetzt poste ich mal nochmal ein Update.

Gestern sind nochmal 3 Corydoras schwarzi und 3 Corydoras albino eingezogen, man merkt vorallem bei den schwarzi gleich, das die größere Gruppe den Tieren gut tut! :thumright:

Heute abend kommen dann noch 12 Perusalmler dazu.

Weiter geplant sind immer noch Zwergbuntbarsche (Apistrgramma ramirezi oder macmasteri/hongsloi/borelli) und/oder Mosaik-Zwergfadenfische.

Ich denke meine Pflanzen wachsen recht gut, aber seit gestern fangen leider auch an Fadenalgen zu wachsen, komischer weiße mehr auf der linken Seite des Aquariums, rechts zwar auch, aber weniger. Habt ihr da einen Tipp für mich, was ich dagegen tun kann? Vielleicht seht ihr auf den Bildern ja gleich meinen Fehler :)

Wasserwerte sind momentan:

Temp: schwankt zwischen 26-27°C
ph 7,2
Nitrat 0
Nitit 0
GH 20
KH 10
CO² 15
gemessen mit JBL ProScan Stäbchentest

Grüßle Noel

 
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