Hallo miteinander!
Lang, lang ist's her, dass ich das letzte Mal was von meinem Becken habe hören lassen und inzwischen sind bald gute acht Monate vergangen, seit das Becken in Betrieb ging, da dachte ich mir, ich mache mal wieder ein kleines Update und zeige euch ein paar Bilder zum aktuellen Stand!
Also zunächst einmal zum Becken:
Trotz aller anfänglichen Zweifel kann ich mit Freuden sagen, dass der Kasten bis heute alle Erwartungen erfüllt und es außer regelmäßig defekten Halogenstrahlern bisher keine Zwischenfälle gab.
Die grundlegende Technik vollführt weiterhin ihren Dienst, bis auf gewisse Einschränkungen, auf dich ich später noch eingehe.
Zum Besatz: Alle sieben Schlammspringer sind gesund und munter. Leider sieht man in letzter Zeit nicht besonders viel von ihnen, da sie einen Großteil ihres Tages in den Höhlen sitzen, welche sie überall unter die Steine und Wurzeln gegraben haben.
Und auch die Garnelen sind quicklebendig und fit. Leider
Denn eigentlich sollten sie ein wenig als Futter dienen, dies funktioniert aber auch nur beschränkt. Aus diesem Grund sind von denen seinerzeit im Sommer eingesetzten 50 Tieren noch immer fast 30 vorhanden. Wenn man bedenkt, dass etwa 15 bereits am ersten Tag ihr Leben ließen, haben sich meine kleinen Hüpfer seitdem nicht besonders angestrengt
Liegt es am Futter?
Dieses besteht im allgemeinen aus Frostfutter, alle 2-4 Tage zwei Würfel im Aquarium verteilt für Fische und Garnelen, auf Basis von verschiedenen Sorten Mückenlarven, Artemia, Wasserflöhe und Mysis, sowie hin und wieder lebende Artemia. Es reicht, um die Fische glücklich und die Garnelen kräftig zu halten, Verfettung kann ich bisher nicht beobachten.
Was die Mangroven angeht, so ist deren Zahl von 7 auf 9 angewachsen. Konnte vor kurzem beim wöchentlichen Besuch bei Zajac zwei kleinen Orangenen Mangroven für 5,95€ nicht widerstehen. Somit sind es derer nun also drei, in Ergänzung zu ebenfalls drei roten Mangroven, einer orientalischen und noch zwei, deren Name mir grade nicht einfallen will. Schande übers Haupt
Erfreulicherweise kann ich aber sagen, dass alle Pflanzen wachsen und gedeihen. Das taten sie natürlich auch vorher schon, bis ich dann irgendwann gedacht habe, ich kappe mal die größeren um ihre kompletten Spitzen und Versuche mich an Setzlingen ... hat nicht geklappt. Alle Setzlinge tot, binnen 3 Tagen. Habe extra mit sauberer Klinge gearbeitet, abgekochten Sand als Substrat genommen, sowie Wurzelwuchshilfe in Form von Algenpulver verwendet. Kann's mir nicht erklären. Naja ....
Wie auch immer, die Mangroven haben dann ziemliche lange jedes Wachstum eingestellt und es kam für Monate einfach mal nichts neues mehr nach. Irgendwann hab ich dann mal wieder die Lampen ausgetauscht und bin von 4x18W auf 2x35W + 2x20W gegangen. Und siehe da, plötzlich explodiert das Grünzeug. Für mich erklärt sich das also so, dass das Licht der 18W Lampen, die ich zeitweise eingebaut hatte (war anfangs mit 4x25W gestartet), offenbar nicht ausgereicht hat, um die Pflanzen zum Wuchs zu animieren. Long story short, seit etwa Weihnachten beginnen alle Mangroven wieder kräftig zu wachsen und die ersten neuen Triebe sind bereits so weit, dass ich sie mit Hilfe von Lederschnüren festbinden kann, um die Wuchsrichtung ein wenig zu beeinflussen und somit die Pflanzen in die Breite, statt die Höhe zu treiben.
Kommen wir zu den eingangs erwähnten kleinen Problemen:
Im Laufe der Zeit hat der Tidenhub im Becken immer weniger gut funktioniert und belief sich schließlich im Bereich weniger mm bis nicht mehr feststellbar. Selbst als ich versuchsweise die Pumpe abgeschaltet habe, stand das Wasser im Ausgleichsbecken fast 10cm höher, als im eigentlichen Becken. Mein Verdacht war bald, dass der Sand in die Filterwatte eingedrungen war, welche vor den jeweiligen Öffnungen zum Ausgleichsbecken angebracht war, und diese verstopft hat.
Am vergangenen Wochenende hab ich dann also mal alle Wurzeln und Steine aus dem Becken entfernt, sowie die Schlammis abgekeschert und das Wasser abgelassen. Sodann wurden die Filterwatten ausgegraben und tatsächlich war der Sand ins Gewebe eingedrungen und hatte sich dort Betonartig verfestigt. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden wesentlich größere Filtermatten zu verwenden, habe also ein Stück feiner Watte mit 500x500x50mm in kleine Dreiecke zerschnitten und daraus eine hügelartige Struktur vor den Durchlaufrohren gestaltet und diese wieder unter Sand vergraben. Auf diese Weise wurden nun auf Seiten des Technikkasten zwei Sandhügel geschaffen, welche selbst bei Flut dauerhaft bis zu 5cm au dem Wasser ragen. Zwischen den Hügeln selber ist ein kleiner 'Bach' gegraben, welcher bis fast an die Matten heranstößt, sodass nur eine gut 1-2mm starke Sandschicht zwischen Wasser und Matte ist. Dies hat nun zur Folge, dass das ablaufende Wasser bei Ebbe rückwärts in den Kanal fließt und dort hervorragend in der Matte versickert und noch etwa 40cm bis zur Pumpe zurücklegen muss. Im Gegenzug kann das bei Flut auflaufende Wasser durch die Matten bis zum Kanal fließen und dort leicht ins Becken gelangen, da ich beobachtet habe, dass bereits eine 2cm starke Sandschicht kein Wasser mehr hindurch lässt.
Auf diese Weise funktioniert also nun der Gezeitenhub wieder hervorragend und im Rythmus von jeweils 3 Stunden läuft das Becken von komplett trocken bis komplett überschwemmt und umgekehrt, mit Ausnahme der beiden kleinen Hügel.
Das Ganze hatte einen förderlichen Nebeneffekt:
Zum einen wurden einige der Schlammspringerhöhlen beim Umbau etwas in Mitleidenschaft gezogen und waren somit unbewohnbar, zum anderen sinkt das Wasser nun bei Ebbe derart Tief, dass die Garnelen nicht mehr darin schwimmen können und zu einer leichten Beute für die Schlammis werden. Somit kann ich seit kurzem auch wieder sehr aktiv jagende Schlammspringer beobachten und tatsächlich per Foto festhalten, wie einer der kleinen erfolgreich nach langer Jagd eine große Garnele erwischt und gefressen hat!
So, und nun genug gequatscht. Den Rest erzählen die Bilder. Viel Spass damit!