Entwurf eines AQUAPARCS

hi,

bin architekturstudent und hab dieses semester als übung ein grossaquqarium zu entwerfen. es ist fiktiv, soll jedoch möglichst nah an die realität. das grundstück dafür befindet sich im nürnberger zoo. der topic ist organisches bauen.

nun brauch ich einen crashkurs in aquaristik.

ich möchte verschiedene natürliche ökosysteme verschiedener regionen möglichst realistisch nachbauen.

daher der versuch, von eurer erfahrung zu partizipieren.

hier ein paar konkrete fragen:

welche bereiche des meeres, oder auch süsswasser, würdet ihr auswählen, sowohl was die tiefenschichten als auch die gebiete angeht?

welche ökosysteme sind besonders interessant hinsichtlich artenvielfalt? es geht natürlich um einen starken visuellen eindruck, aber auch um forschung.

gibt es grundsätzliche dos and dont´s beim kombinieren verschiedener arten in einem becken? zum beispiel hätt ich gern ein hochseebecken mit haien. was für arten würden sich mit denen vertragen?

veranschlagt sind 1000m² für pflanzen und 3000m² für tiere, natürlich am besten in kombination

soweit so gut erstmal. ich hoff, das thema interessiert euch.

vielen dank im voraus!

grüsse, tim
 
aquapark

Moin Tim,

sicherlich sehr schwer das alles. Zuerst einmal würde ich mir Anregungen bei verschiedenen ähnlichen Projekten holen. Z.B. baut das Stralsunder Aquarium gerade ein Ozeanum (mit Bildern von der Baustelle)...auch cool das Kieler Aquarium oder das Multimar Wattforum. Einfach mal nach googlen.

Es ist die Frage, ob Du bei uns überhaupt richtig bist. Ein 3000m² großes Wohnzimmer haben die wenigsten von uns :wink: ...da sind die großen Aquarien schon die bessere Anlaufstelle.
Dennoch: auch mit der Größe kann man die "Wirklichkeit" nicht richtig nachstellen (obwohl das natürlich der Wohnzimmertraum von uns allen ist)....aber die Nahrungsbeziehungen, Stoffkreisläufe usw. sind in den Meeren einfach zu komplex.

Beim meeresbiologischen brain storming fallen mir diverse Sachen ein, die ich hier referieren könnte. Die Artenvielfalt ist sicherlich in den Riffen am höchsten. Das sind aber eher Oasen in den sonst so nährstoffarmen Ozeanen. Hoch produktiv ist beispielsweise die Nordsee speziell das Watt (weniger Arten, aber viel Individuen) oder die Auftriebsgebiete der Ozeane, wo nährstoffreiches Wasser an die Oberfläche kommt und die Primärproduktion steigert.

Was will man jetzt zeigen/bauen. Es gibt ja auch Brandungszonen Becken mit eingebauter Tide/Wellengang (technisch sehr komplex). Das Meisterstück für Wissenschaftler ist das Hältern von Quallen (sehr schwierig/benötigen spezielle Strömung). Große Riffaquarien gibt es viele (super auch die in Amerika). In solchen werden auch Haie z.B zusammen mit Schildkröten und den ganzen Riffbewohnern gezeigt.

Es ist halt vieles möglich. Was ist dein konzept? Willst du auch viele kleine Becken oder ein Riesenbecken. In Oldenburg im Naturkundemuseum gibt es einen aquaristischen "Rundgang" mit mehreren "kleinen" Aquarien, die den Verlauf eines Flusses bis ins Meer mit den verschiedenen Versalzungsstufen und Tieren nachstellen. Auch ein nettes Konzept.

Lass dich mal von den verschiedenen Großaquarien inspirieren. Technisch läuft das ja auch alles ganz anders als im Wohnzimmeraquarium...das muss der Architekt ja auch beachten. Und was meinst Du mit Forschung??? In diesem Feld könnte ich Dir vielleicht aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit noch behilflich sein.

Auf jeden Fall sehr spannend das Projekt....kannst ja vielleicht nochmal was von Dir hören lassen....

....Gruß Hermann
 
Hoi,

das mit den Großaquariien sehe ich auch so. Natürlich hätte jeder von uns so seine Lieblingsbecken in risengröße. aber ich weiß z.B. nicht, ob Besucher Schwarzwasserbecken so toll finden.
Ich würde mich als ersten mal umhören, welche Aquarien Besucher so loben (ich finde z.B. das Berliner Aquarium echt gelungen). Und dann fragen was ihnen besonders daran gefällt und was nicht.
 
hallo ihr,

bin jetz ein wenig vorangekommen. mein präferiertes konzept sieht jetzt so aus, dass das ganze unter dem leitthema evolution im ozean laufen soll.

ich stell mir das so vor, dass es einige kleinere räume mit aquarien am rand gibt, die jeweils einen bestimmten aspekt der anpassung behandeln, z.b. strömung (hier wär so ein gezeitenbecken toll - danke für den tipp) oder salinität (z.b mangrove) oder "tiefe", untergliedert in licht, tempertatur und druck, eben mit entsprechend angepassten lebewesen darin. auch ein mimetikbecken wär toll. ein lebendes suchbild sozusagen!

all diese räume grenzen an einen zentralen hauptraum, in dem sich ein bis drei grossbecken befinden, die ein komplettes ökosystem nachbilden - z.b. seegraswiese oder korallenriff. diese sind dann hauptsächlich auf visuellen reiz angelegt, weniger informativ.

generell gibt es die - fiktive - möglichkeit, die räume nicht als normale räume mit einigen "nasszellen" darin zu sehen, sondern als ein becken mit einigen "trockenzellen", sozusagen mittendrin statt nur dabei, als wenn man mit dem u-boot durchfahren würde.

wir dürfen bei dieser aufgabe total spinnen, auch becken mit biomorphen formen sind möglich ( in der realität wäre ein in drei dimensionen nierenförmiges aquarium aus acryl, so nehme ich an, unbezahlbar).

wenn ihr also irgendwelche kühnen träume habt, teilt sie mit mir!

ansonsten dank ich euch für die schon ganz hilfreichen tipps

ach ja thema forschung. leider nicht mein gebiet. keine ahnung, was da passiert. das raumprogramm umfasst 150m² für labor, 75m² diensträume und 50m² konferenzbereich.
ich hab grad "der schwarm" gelesen, von wegen die marsoberfläche sei besser erforscht als die tiefsee und so. grundlagenforschung im simulator oder so wär cool. vielleicht gehts aber auch einfach nur um nachzucht.

genug text, grüsse

tim
 
ich stell mir das so vor, dass es einige kleinere räume mit aquarien am rand gibt, die jeweils einen bestimmten aspekt der anpassung behandeln, z.b. strömung (hier wär so ein gezeitenbecken toll - danke für den tipp) oder salinität (z.b mangrove) oder "tiefe",

Hallo Archifisch!

Solltest du in der nähe zu unseren niederländischen Nachbarn wohnen empfehle ich dir einen Besuch im Burger´s Zoo in Arnheim,Die Mangrove ist zwar in einer anderen Halle aber das Aquarium ist ähnlich deiner Beschreibung aufgebaut.Man geht da quasi vom Strand über die Korallenriffe in die tiefere Zone mit Haien und Napoleonfischen.
Nebenbei gibts da noch die grösste Tropenhalle Europas.

Viele Grüssse aus Hamm

Sven
 

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