Ancistrus - Flossen scheinen abzusterben

Hallo!

Ich mache mir etwas Sorgen um mein Ancistrusmännlein. Es sieht etwas sehr zerrupft aus und die Spitzen seiner Brustflossen sehen weiß/gräulich aus, fast als würden sie irgendwie absterben. Wie lange das so ist, kann ich nicht sagen, da ich weiter weg studiere und meine Mutter sich derweil immer um die Fische kümmert. Habe ihn seit einem Monat nicht mehr gesehen und vorher sah er nicht so aus. Auffallend ist auch, dass er eigentlich nicht mehr zur Fütterung kommt. Normalerweise kommen beide Welse immer raus, wenn die Goldis Futter bekommen und nagen dann ein bisschen am Welstab herum. Er hat in letzter Zeit auch nicht "gebrütet". Allerdings ist er aktiv knabbernd im Becken unterwegs und auch die Ränder der Anubias sehen auffallend angeknabbert aus...

Nun noch ein paar Eckdaten:

Aquarium: 240 Liter - 4x Schleierschwanzgoldi, 2x Ancistrus, 3x Turmdeckelchen
Wasserwerte: im grünen Bereich - mit Tropfentest getestet
Fütterung: 1x täglich bestehend aus Welstabs mit Weideholz, diverse sinkende Futtersorten für die Goldis, Erbsen, Zucchini
Wasserwechsel: 1-1 1/2 wöchentlich ca. 1/3-1/2 des Wassers, gefiltert wird mit JBL e901 greenline

Habe mal versucht Fotos zu machen, sind aber nicht soooo toll geworden:
https://abload.de/img/img_20160625_12051412zcocp.jpg
https://abload.de/img/img_20160625_12055599yjsks.jpg

Vielleicht erwische ich ihn mal noch besser....

Bin über jeden Ratschlag dankbar!
lg
Lisa
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

Hört sich sehr nach bakterieller Flossenfäule an. Such mal Vergleichsbilder dazu. Gibt es im Handel sehr gute Mittel, allerdings sollte schnell reagiert werden.

Gruš
 

Ebs

Mitglied
Hallo Lisa,

da ist die Haut von den Enden der äußeren harten Brustflossenstrahlen weg, sieht für mich auch nicht nach einer Verpilzung aus.

Evtl. Ursache: Verletzung Welse untereinander oder eine zu enge Röhre zum Verstecken.

Das gleiche Problem habe ich auch seit vielen Jahren bei einem meiner L-Welse, Da hat sich auch keine neue Haut mehr gebildet, was ihn aber bis jetzt in keinster Weise beeinträchtigt.

Vorbeugend zur Desinfektion und auch antibakteriell wirkend kannst du evtl. Erlenzapfen (ca. 1 Zapfen auf 10 Liter ) ins Becken geben oder Seemandelbaumblätter.

Ansonsten würde ich nichts machen.

Gruß Ebs

P.S. Oder Ollis Vorschlag !
 
Hallo ihr beiden!
Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Habe Seemandelbaumblätter da und werde die dann mal ins Wasser geben.
Also: Olli du rätst zu einem Medikament und Ebs zu Seemandelbaumblätter bzw. Erlenzapfen ohne weitere Behandlung? Oder habe ich das falsch verstanden?

Wenn ich nen Medikament gebe, sollte ich dann das ganze Becken mitbehandlen? Separieren gestaltet sich im Moment schwierig... Bin eigentlich nicht so der Fan von einfach was ins Becken schütten, aber was sein muss, muss sein.
Ig
Lisa
 

Ebs

Mitglied
Hallo,

Lunula schrieb:
Habe Seemandelbaumblätter da und werde die dann mal ins Wasser geben.
Also: Olli du rätst zu einem Medikament und Ebs zu Seemandelbaumblätter bzw. Erlenzapfen ohne weitere Behandlung? Oder habe ich das falsch verstanden?

Nein, du hast das richtig verstanden.
Ollis Vorschlag ist die schärfere Variante, die ich in diesem Fall nicht wählen würde.
Ich weiß nicht, ob Olli diesen konkreten Fall schon mal hatte. Bei mir war es keine bakterielle Infektion.

Sollte dein Wels das auch schon länger haben, würde ich das auch bei dir ausschließen wollen, zumal wenn die anderen Fische nichts haben.

Die hautlose weiße Stelle (blanker Knochen) wird wahrscheinlich auch bei dir bleiben, weil keine neue Haut meht drüberwächst.


Wenn ich nen Medikament gebe, sollte ich dann das ganze Becken mitbehandlen? Separieren gestaltet sich im Moment schwierig... Bin eigentlich nicht so der Fan von einfach was ins Becken schütten, aber was sein muss, muss sein.


Wenn es eine bakterielle Infektion wäre, sollte man das schon im Becken machen, falls ansteckend.
Das Mittel schädigt dann aber auch deine Filterbakterien.

Also entscheiden musst schon du. Mach wie du denkst.

Gruß Ebs
 

fischolli

R.I.P.
Hi,

Du kannst erst mal mit Seemandelbaum anfangen und beobachten, ob es gestoppt wird. Aber, sollte es schlechter werden, solltest du ein entsprechendes Medikament da haben.

Ich gehöre zu den Leuten, die lieber mit Kanonen schiessen, als zu zögerlich zu sein. Ich habe noch nie ein Problem mit der Behandlung mit vorzugsweise Baktopur bei dem Verdacht bakterieller infektionen gehabt. Also werd ich auch in Zukunft sofort mit sowas behandeln, wenn ich den Verdacht habe.

Gruß
 

Soleil1985

Mitglied
Heyo,

das nix Bakterielles... der hat Parasiten. Schätze Oodinium aufgrund der kleineren Punkte und dem mehr flächigen Belag. Die Flossenränder sich auch nicht ausgefranst oder weißlich (bei dunklen Tieren) wie es Fäulentypisch wäre, sondern eingeschmolzen. Sowas habe ich bei Bettas die zusätzlich aufgrund Oodinium und der daraus resultierenden Schwächung mit Darmparasiten kämpfen. Welche immer genau ist saublöde ohne Mikroskop meist aber Flagellaten (das nicht mehr Fressen bei dir spricht auch dafür und gerade Welse sind da auch ja hmmm verseuchter :D ).

Unschön sowas. Behandel daher sowas mit Dactymor von Aquarium Münster (Wirkstoff Praziquantel). Da sollte Sera Tremazol aber ähnlich wirken. Im besten Fall haut das die Hautparasiten auch gleich mit um ansonsten schließe ich Sera Omnipur mit Malachitgrün an.

Momentan muss man da aber bisl aufpassen. Geht nen Oodinium Stamm um, der resistent gegen ist. Da muss dann Kupfer ran.

Wenn keine andere Fische betroffen sind würde ich nicht im Becken behandeln, sondern ihn rausfangen und seperat behandeln und aufpäppeln.
 
Hallo!
Ich habe Seemandelbaumblätter reingetan und hoffe, dass es etwas hilft.

@soleil: Hast ne PN :)

lg
Lisa
 
Hallo!

Vielen Dank für die Links! Morgen wird sich jemand mit Mikroskop die Lage mal genauer ansehen und das abchecken. Früher hat es sich leider nicht ergeben. Die Seemandelbaumblätter sind nun seitdem im Wasser und ich hoffe doch sehr, dass ich morgen Klarheit bekomme. Sollte es Oodinium sein, wird sie es sehen. Dann wird es wohl auch nicht nur an meinem Wels sein, sondern auch an den Goldis.

Liebe Grüße
Lisa
 
Hallo!

Das Ergebnis ist da! Vielleicht hilft es ja irgendwann einem Suchenden!
Es wurde ein Kiemenwurm bei einem meiner Goldis gefunden, vermehrte Schleimbildung und wohl ein bakterieller Befall. Mit einer solchen Kombinationssache wird wohl auch der Wels zu kämpfen haben.
Goldis und Welse sind nun getrennt, sobald die Welse gesund sind werden sie vermittelt.

Behandlung: Zunächst Entwurmung mit Praziquantel, dann evtl. Antibiotikum nachsetzen, wenn das Immunsystem nicht selbst anfängt ohne Würmer zu greifen.

Bitte alle Daumen und Flossen drücken! Bis auf den Wels, der etwas angeknackst ist, schwimmen alle Fische noch relativ fröhlich umher und fressen. Ich hoffe, dass sich diese Hartnäckigkeit hält und wir das auch mit dem Wels gut bewältigen können.

lg
 
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