500 Liter Aquarium für Faule

Moin,

nach einigen Jahren Abstinenz plane ich seit einiger Zeit ein Aquarium für Faule =)
Nachdem ich in der Vergangenheit mehrere Becken gleichzeitig in Betrieb hatte und auch Corydoras gezielt vermehrt habe, möchte ich es in nächster Zeit ruhiger angehen lassen.
Meine Ziele sind gesunde Fische und Pflanzen, halbwegs niedrige Energiekosten, kein Eimerschleppen, minimales Gärtnern, Unsichtbarkeit der Technik und Betriebssicherheit.
Ich schilder euch einfach mal die einzelnen Punkte und hoffe von euch noch Tipps und Anregungen zu bekommen.

Die Wasserwerte müssten an meinem jetzigen Wohnort um die PH 7, dH 10° und kH 7° sein.

Das Becken und die Wasserwechsel:
Als Becken werde ich wohl irgendwo zwischen 300 und 500 Litern landen, bei einer Länge von 120 bis 130 cm und einer Höhe von 50 oder 60 cm.
Das Becken soll eine Bohrung haben, weil ich den Überlauf an eine noch zu installierende Abwasserleitung anschließen möchte. Über ein Gardena Tropfventil möchte tröpfchenweise innerhalb einer Woche den kompletten Beckeninhalt einmal erneuern.Das das keinem einmaligen 100 % Wasserwechsel entspricht ist klar.
Der Standort des Beckens ist so gewählt, dass kein direktes Sonnenlicht in das Aquarium einfällt. Das Becken wird geschlossen sein.

Beleuchtung:
Hier rechne ich immer noch in Watt pro Liter bei T5 und strebe maximal 0,5 Watt pro Liter an. Wenn ich mir ein neues Becken kaufen würde, würde ich allerdings vermutlich LED verwenden.
Ich lege nicht so großen Wert auf LED, weil ich ja bei T5 auch einen "Wärmeertrag" habe, den ich dann weniger über Stabheizer einbringen muss. Ich glaube dass der größte Nachteil von T5 im regelmäßigen Austausch der Leuchtmittel besteht.

Filter und Temperatur:
Ich habe noch von meinen früheren 160 Liter Becken einen Eheim Ecco pro und einen Eheim Professional auf dem Dachboden stehen. Beide wälzen jeweils 750 Liter in der Stunde um. Auch wenn ich lieber Thermofilter hätte, so werde ich die beiden Filter erstmal weiter verwenden.
Filter und Thermometer wollte ich eh doppeln, für eine längere Standzeit und mehr Ausfallsicherheit.
Als Filtermedium werde ich ausschließlich grobe Filtermatte verwenden.
Die Raumtemperatur liegt im Sommer wie im Winter immer ungefähr bei 21 bis 22°. Die Wassertemperatur soll ca. 24° betragen. Vermutlich werde ich zwei herkömmliche Stabheizer installieren. Ich habe zwar auch von Außenheizungen gelesen, jedoch weiß ich nicht ob ich denen trauen kann.

CO2:
Ich habe hier noch von Dennerle einen Druckminderer, eine 500 und eine 2.000 Gramm Flasche rumfliegen. Früher hatte ich Flipper und den UP Inline Atomizer getestet. Flipper sind mir zu groß und unpraktisch und bei Atomizer mochte ich den Nebel nicht.
In Anlehnung an Nik's Außenreaktor werde ich hier wohl ähnliches nachbauen. Bislang habe ich leider noch keine detaillierte Teileliste irgendwo gesehen. Hat jemand sowas?

Düngung:
Für die Düngemittel habe ich bereits von Aquas*** eine Empfehlung bekommen. Einbringen möchte ich den Dünger über eine 4-fach Dosierpumpe. Hier hätte ich noch einen Kanal frei für z. B. Easycarbo.

Einrichtung und Pflanzen:
Heller Sand oder feiner Kies als Bodengrund. Einige Wurzeln und Steine. Meine früheren Becken waren immer total zugewuchert mit Pflanzen. Da konnte ich regelmäßig einen Eimer voll "Abfall" auf den Kompost schmeissen.
Jetzt möchte ich das ruhiger angehen lassen. Sichtbar sollen in erster Linie langsam wachsende Pflanzen, die nicht soviel Licht benötigen sein, wie z. B. Anubias. Gegen Algenwachstum möchte ich im Hintergrund schnell wachsende Stengelpflanzen hinter z. B. Wurzeln verstecken, die ich von Zeit zu Zeit einfach nur grob abschneiden muss.
Habt ihr noch Pflanztipps für mich, was die erste Kategorie (Alternativen zu Anubias) anbelangt, die vielleicht nicht gerade Aufsitzerpflanzen sind?
Moose kommen für mich kategorisch nicht in Frage, da ich mir früher mal irgendein Moos eingeschleppt habe, was mein ganzes Becken zugemüllt hat.

Die Bewohner:
Als großer Corydoras Fan ist irgendeine C. Art für den den Boden schon mal gesetzt.
Eigentlich bin ich auch ein Freund von L-Welsen, insbesondere dem L-183. Den Pflanzen zu Liebe, werde ich jetzt vermutlich eine größere Gruppe Otocinclus einsetzen. Hier bin ich mir aber offen gesagt unsicher, da die an meinem früheren Wohnort nach und nach ohne erkennbare Auffälligkeiten eingegangen sind. Ich habe heute bei meinem Wasserwerk meine genauen Wasserwerte, u. a. den Kupferwert angefragt.
Skalare würden mich reizen. Allerdings empfinde ich die Beckengröße als grenzwertig. Somit werde ich wahrscheinlich eine Gruppe von acht Maronii Buntbarschen einsetzen.
20 bis 30 Neonsalmler sollen den Besatz abrunden.

Ernährung:
Früher habe ich neben Grünzeug für Welse überwiegend Frostfutter und Fertigfutter (Tabletten, Granulat, Flocken) verfüttert, selten Artemia Nauplien.
Zukünftig möchte ich mit meinen Kindern zusammen aber auch viel Lebenfutter verabreichen.
Schwarze Mückenlarven und Artemia Nauplien sind mir klar. Von anderen Möglichkeiten hatte ich schon oft gehört oder gelesen, da ist mir jedoch derzeit nichts präsent. Habt ihr hier vielleicht eine gute Seite?

Viele Grüße

Matchbox
 

Gisbert

Mitglied
Hallo Matchbox

Deine Vorstellungen sind ja schon ziemlich genau.
Wenn du langsamwachsende Pflanzen suchst, die mit wenig Licht auskommen, fallen mir auf die Schnelle eigentlich nur die Cryptocorinen ein.
Zum Thema Lebendfutter:
Falls du die Möglichkeit hast, irgendwo ein Behältnis so ab 50l aufzustellen (Garten oder Balkon) lassen sich im Sommer Wasserflöhe ganz gut selber züchten.

Dann viel Spass bei der Verwirklichung, und wenn dein Projekt konkretere Formen annimmt, bitte nicht vergessen, hier ein paar Bilder einzustellen.

Grüße G
 
Moin,

danke für eure Antworten. Einen großen Mörtelkübel kann ich ohne Probleme im Garten aufstellen. Müsste ich bei Wasserflöhen das Wasser animpfen, oder kommen die da durch die Natur rein?
Sowas ist mir in den Anleitungen teilweise unklar, woher man quasi den "Starter" bekommt.

Auch wenn ich derzeit noch kein Aquarium habe, kaufe ich demnächst mal einen feinen Kescher und gehe mit meinen Zwergen los. Die werden da große Freude dran haben.
Ich habe mir auch mal das Buch von dem Becker bestellt.

Nochmal was anderes: Ich werde das Aquarium in einer Raumecke platzieren. Theoretisch könnte ich alles über Bohrungen ins Becken einführen. Aber falls mal irgendwelche Arbeiten (z. B. an der Abdeckung) hinter dem Aquarium gemacht werden müssten - wieviel Platz würdet Ihr zur Wand lassen?

Viele Grüße

Matchbox
 

Gisbert

Mitglied
Hallo

Ich kaufe im Frühjahr eine Tüte lebende Wasserflöhe beim Händler, die werden dann nicht komplett verfüttert, sondern ein Teil geht in eine kleine Zinkbadewanne im Garten.
Noch ne Handvoll Kuhmist mit rein als Dünger für die Algen und nach drei, vier Wochen kann ich so ca ein-bis zweimal pro Woche "ernten".
Einfach so kommen die da wohl nicht rein

Grüße G
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi,

wieviel Platz würdet Ihr zur Wand lassen?
Kommt ganz auf deinen Körperbau an:D
Nur mal als Beispiel: Also ... eins meiner Aquarien steht auch in einer Ecke, hat an der linken Seite 25 cm Platz zur Wand, das reicht locker um was "Kleines" zu erledigen (Schnellfilter raus, OFA reinigen usw.), reicht aber nicht für Verrenkungen. Nach hinten zur Wand sind's nur 12 cm, das reicht gerade mal um Schläuche bequem durchzuschieben, mehr aber auch nicht.
Letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden, dummerweise ist die Entscheidung meistens endgültig:D

Einfach so kommen die da wohl nicht rein
In den Mini-Gartenteich schon, aber frag mich nicht wie.
Im Mörtelkübel hab ich auch nur Mückenlarven.
 
Oben