Leitfaden für Anfänger der Aquaristik

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Stinnes

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Hallo und herzlich Willkommen im Aquaristik-Live.de Forum !
Dieser Leitfaden soll Anfängern in der Aquaristik helfen und viele Fragen vorwegnehmen.

Zuerst seien alle gewarnt, die Fische sofort oder nach wenigen Tagen einsetzen wollen. Das ist der größte Fehler den Ihr machen könnt, die Fische werden meist alle eingehen bzw. so sehr geschwächt das sie wenige Zeit später eingehen.

Ein neues Aquarium muß mindestens 4-6 Wochen, ohne Fische aber kpl. eingerichtet, mit Gegenständen, Pflanzen, Filter, Heizung u.a. einlaufen, bevor langsam nach und nach die Fische eingesetzt werden können.
Durch Animpfen des Filters mit gebrauchtem Filtermaterial, läßt sich diese Zeit etwas verkürzen. Man sollte auch da definitiv den Nitritpeak abwarten.
Vorab empfiehlt es sich auch, die Tinkwasserwerte des eigenen Wohnortes zu ermitteln, um damit später die Fische und Pflanzen auszuwählen. Eine gute Möglichkeit bietet folgende Seite: "http://suche.wasser.de

Aufteilung:

1. Planung

1.1. Welche Größe soll mein zukünftiges Becken haben? Wo ist ein idealer Standort?
1.2. Welche Fische möchte/kann ich pflegen? (mit Besatzvorschlägen für 54l., 112l., 160l., 200l., 240l. und 300l. Becken)
1.3. Wieviele Fische kann ich halten?
1.4. Was ist besser Kies o. Sand?
1.5. Kostenfaktor, womit muss ich rechnen? Was benötige ich alles?
1.6. Brauche ich eine Co2 Düngung, wie teuer ist so eine Anschaffung?
1.7. Was ist noch wichtig?
1.8. Aquarien virtuell einrichten: http://www.gorillot.com/aquatools/php/i ... p?select=7

2.Einrichtung

2.1. Aufstellen des Beckens
2.2. Welche Einrichtungsgegestände kann ich verwenden?
2.3. Wie gehe ich mit Wurzeln und Holz um? Wozu ist das nötig?
2.4. Wie ist das Zubehör zu installieren?
2.5. Wie verfahre ich mit Kies/Sand?
2.6. Brauche ich Bodengrunddünger?
2.7. Brauche ich Wasserpflanzen, Welche sind zu empfehlen, wie sind Sie zu pflanzen?
2.8. Welchen Filter brauche ich? Welche Filtermaterialien sind von nöten?
2.9. Welche Wasserzusätze brauche ich?
2.10. Einlaufphase, wie lange dauert das denn noch?
2.11. einsetzen der Fische, na endlich!! aber wie?


3. Betrieb, Wartung und Pflege

3.1. Wieviel darf ich füttern und wie oft?
3.2. Warum muß ich einen Teil des Aquariumwassers regelmäßig wechseln und wieviel?
3.3. Algen, wodurch enstehen Sie? Wie bekommt man Sie weg?
3.4. Schnecken, braucht man Die? Wie werde ich die Dinger wieder los?
3.5. Wie lange darf ich die Beleuchtung anlassen?
3.6. Wann u. Wie muß ich meinen Filter reinigen?
3.7. Muss ich meine Pflanzen düngen? Wie geht das am besten?
3.8. Warum wachsen meine Pflanzen nicht? Warum lösen Sie sich auf?
3.9. Muß ich Luft ins Aquarium bringen?
3.10. Reinigung, wie reinige ich den Boden und die Scheiben?
3.11. Warum verstopft mein Filter? Warum läßt die Leistung nach?
3.12. Hife mein Fisch ist krank. Wie kann ich Ihm helfen?


1. Planung

1.1. Welche Größe soll mein zukünftiges Becken haben? Wo ist ein idealer Standort?

Zur Aquariumgröße kann nur gesagt werden, je größer desto besser. AQ mit einer Größe von ab ca. 180 Litern lassen sich besser pflegen als Becken mit z.B. nur 54Litern. Da bei größeren Becken ein besseres Gleichgewicht herrscht und Anfängerfehler besser verziehen werden. Ausserdem ist man bei 54L schon sehr stark beim Besatz eingeengt. Aber dazu im Punkt 1.2. u. 1.3. mehr.
Zum Standort: Hierbei ist darauf zu achten, dass das AQ keiner direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Auch Standorte direkt am Fenster haben sich als unvorteilhaft herausgestellt.
Der beste Ort für ein AQ ist der Standplatz, von wo man den besten Betrachtungswinkel hat, also z.b. von der Couch oder dem Sessel, möglichst waagerecht drauf.
Ausserdem ist drauf zu achten, dass man nicht selbst zu viel Unruhe ins/ans Becken bringt, z.B. wenn das Becken direkt an der Tür steht und diese ständig auf und zu geht ist das nicht unerheblich für Fische die schreckhaft sind.
Desweiteren ist Zugluft zu vermeiden, da sonst das Becken zu schnell abgekühlt wird und der Heizer nicht mehr nachkommt.
Zum Schrank sei erwähnt, daß man mit Eigenkonstruktionen sehr vorsichtig sein sollte und lieber auf einen Unterschrank aus dem Fachhandel zurück greifen sollte.
Zur Tragkraft der Decke sei gesagt, das man sich bei Betondecken und Aquarien bis 400 Lt.r keine Sorgen machen braucht, soweit diese an einer tragenden Zimmerwand stehen. Bei Altbauten mit Dielenfußböden ist da schon mehr Vorsicht geboten. Bei großen Becken so ab 500 Ltr. sollte man sich beim Vermieter erkundigen, bzw. einen Statiker mit einbeziehen.
Außerdem braucht man unbedingt eine Unterlage für das Becken um Unebenheiten auszugleichen, um das arbeiten von Holz und Erschütterungen von vorbeifahrenden Lkw´s auszuschließen.


1.2. Welche Fische möchte/kann ich pflegen?

In erster Linie ist die Beckengröße dafür entscheidend. Hierbei sagt man, dass der ausgewachsende Fisch nicht größer als 1/10 der Beckenlänge sein sollte. Der zweite Punkt sind die am Wohnort herrschenden Wasserwerte. Besondere Beachtung muss hierbei dem Härtegrad und PH-Wert des Wassers zugute kommen. Das ist für die zukünftigen Fische entscheidend, da sich einige Fischarten in weichem, andere lieber in hartem Wasser wohlfühlen, bzw. in saurem oder alkalischen Wasser.
Eine gute Möglichkeit sich über Fische, ihre Größen, Wasserbedingungen und Anforderungen zur Beckengröße zu informieren bietet folgende Seite: "http://www.zierfischverzeichnis.de/
Eine gute Zusammenstellung ist auch hier zu sehen: viewtopic.php?t=9788


1.3. Wieviele Fische kann ich halten?

Eine Faustformel sagt hierzu: 1cm (ausgewachsener Fisch) pro AQ- Liter (abzüglich Kies und Einrichtung), wobei man bei schwimmfreudigen Fischen, und das sind so ziehmlich alle, darauf achten muß, dass der Fisch nicht größer als 1/10 der Beckenlänge wird. Nur so kann man die Fische möglichst artgerecht halten und nur so entwickeln sie ihre volle Farbenpracht.
Ausserdem ist zu achten, dass die Fische möglichst in den verschiedenen Gewässerteilen zu Hause sind. Sprich, die obere Rechnung geht bei reinen Bodenfischen nicht auf.
Desweiteren kommt hinzu, dass viele Arten Reviere beanspruchen, diese in der Laichzeit noch vergrößern, sich aggresiv verhalten und so die o.g. Formel auch nicht gültig ist.
WENIGER IST MEHR!


1.4. Was ist besser Kies o. Sand?

Hierbei gehen die Meinungen auseinander und letzlich liegt die Entscheidung bei jedem selbst für was er sich entscheidet.
Einen Sandboden zu pflegen ist schwieriger als einen Kiesboden. Alles, was im allg. eine Körnung unter 1mm besitzt, kann sich sehr schnell verdichten und darin event. eingeschlossene Verunreinigungen können anfangen zu gammeln. Bodendünger sollte man bei Sand auch nicht drunter mischen, da es sonst auch zu einer Verdichtung des Boden kommen kann.

Wenn man Panzerwelsen, Dornaugen und ähnliche Fische halten will, ist Sand die bessere Lösung, da sie sich beim gründeln nicht daran verletzen können. Desweiteren wühlen Panzerwelse gern im Sand und "spucken" diesen durch ihre Kiemen.
Turmdeckelschnecken (TDS) sind bei Sand unbedingt angebracht, da diese den Sand durchwühlen und ihn auflockern.
25Kg Quarzsand kosten im Baumarkt ca. 6,-€.

Bei Kies ist die Auswahl schier unerschöpflich. Es gibt sehr viele Farbvarianten mit den unterschiedlichsten Körnungen.
Die Körnung sollte man nicht zu groß wählen, Durchmesser bis 3mm haben sich bewährt. Wählt man größere Körnungen wird zuviel Sauerstoff in den Boden getragen, was den Pflanzenwuchs schädigt.
Bei der Farbe sei erwähnt, dass man möglichst einen Naturton nimmt der nicht zu hell ist. Aber auch jegliche anderen Farben sind nach Geschmack wählbar.
25Kg Naturkies, Körnung 1-2mm kosten im Baumarkt ca. 6,50EUR
Farbiger Kies ist oft sehr teuer, da er aus Kunststoff hergestellt wird.
Zudem sollte man dann auch drauf achten, dass Kies im allgemeinen das Wasser nicht aufhärtet, oder Stoffe abgibt, die dem AQ schaden könnten.


1.5. Kostenfaktor, womit muss ich rechnen? Was benötige ich alles?

Das Hobby der Aquaristik ist nicht preiswert, soviel vorweg.
Man ist getäuscht, wenn man denkt mit einem 30 EUR Startset(54L) sei man bestens ausgestattet. Dem ist nicht so, da meistens der Innenfilter nicht ausreichend dimensioniert ist, Bodengrund, Pflanzen und Fische auch noch nicht mit dabei sind.
Unten genannte Beispiele beziehen sich auf ein 54L Becken 60X30x30:
Beim Bodengrund Kies muss man so mit 10-15 EUR rechnen, bei den Pfanzen kann man auch mit 20-30EUR rechnen (nach oben hin offen)
Besser beraten ist man als Anfänger mit einem 112L, 160L, 180L oder 200L Becken, welche man kpl. mit Unterschrank und Beleuchtung bekommen kann. Oft sind Filter u.a. mit dabei. Zur Preisermittlung kann man gut folgenden Link nutzen:
viewtopic.php?t=152 und bei den Online- Versendern vergleichen. Baumärkte machen auch oft gute Angebote.
Wichtig sind auch die fünf Wasserests für Nitrit(NO2), Nitrat(NO3), Ph-Wert(PH), Gesamthärte(GH) und Karbonathärte(KH), hierbei sollte man Wert auf Tröpfchentests legen, da diese viel genauer sind als Streifentests(Schätzeisen). Abschließend ist noch der Tröpfchentest von JBL zu empfehlen, da dieser bis 0mg Nitrit messen kann.
So ein Testset schlägt dann auch nochmal mit ca. 30-85 EUR zu Buche, je nach dem ob man sie als gesamten Koffer oder einzeln nimmt und auch von welcher Firma.
Stückliste, was wird benötigt:
Filter, ob Aussen- oder Innenfilter muss im einzelnen geklärt werden. Richtwert ab etwa 112L ist ein Aussenfilter die bessere Wahl. Man sollte darauf achten, dass der Beckeninhalt 2-3mal die Stunde gefiltert wird.
Hat man ein 100L Becken, sollte der Filter zwischen 200-300L die Stunde machen.
Ein Heizstab wird zur Erwärmung des AQ Wassers auf 25-28 Grad benötigt, ca. 20 EUR.
Thermometer nicht zu vergessen, bitte ein Richtiges kaufen und keinen Aufkleber, ca. 2,50EUR
Einrichtungsgegenstände wie Holz oder Steine 10-30 Eur.
Hinzu kommen dann noch die Fische, rechne man mit 10 Fische á 3 EUR ist man hier auch nochmal mit 30 EUR dabei.
Bei größeren Anschaffungen hilft hierzu auch folgender
Link


1.6. Brauche ich eine Co2 Düngung, wie teuer ist so eine Anschaffung?

Ein Co2 Düngung ist für gutes Pflanzenwachstum meist erforderlich.
Hier kann man bei kleineren Becken bis 180L gut auf eine selbstgebaute Bio- Co2 Anlage zurück greifen. Diese Anlagen beruhen auf dem Prinzip der Gährung. Kosten hierfür betragen ~10 EUR. Bauanleitung siehe Link:
technik-f5/bastel-ecke-t13992.html#p600896
Bei größeren Becken sollte man schon in was Professionelles investieren. Bei "Ebay" werden neue Anlagen mit 2,5Kg Flaschen für 100 EUR, mit Nachtabschaltung und Aussenreaktor für 200 EUR angeboten.


1.7. Was ist noch wichtig?

Man sollte sich kundig machen, ob die Hausratversicherung Wasserschäden durch Aquarien abdeckt. Hierzu einfach die Police genau lesen oder die Versicherung befragen.



2.Einrichtung

2.1. Aufstellen des Beckens

Bevor wir das das Becken an seinen Platz stellen, bekleben wir noch die Rückwand mit Fotofolie oder schwarzer Möbelfolie bzw. mit anderen Mitteln. Nachdem man einen geeigneten Platz gefunden hat, kann man mit dem Aufstellen des Beckens beginnen. Hierzu stellt man das Becken auf eine Schaumstoffunterlage/Styropur auf seinen Platz. Bringe den mehrmals gewaschenen Kies oder Sand ein, intalliert die Technik wie Filter, Heizstab, Bodenheizung und sonstiges. Anschließend befülle man das Becken zu einem drittel oder halb mit Wasser und setze die Pflanzen und Gegenstande wie vorgewässerte Hölzer u.ä. ein. Nun kann man es kpl. befüllen.
Es ist völlig normal, daß das Wasser in den ersten Tagen sehr trüb ist. Dieses legt sich, je nach Beckengröße, nach einigen Tagen mit Hilfe des Filters.


2.2. Welche Einrichtungsgegestände kann ich verwenden?

Der AQ-Fachhandel bietet eine Vielzahl an Einrichtungs- u. Dekorationsgegenstände an. Diese sind für die Aquaristik unbedenklich . Es ist trotzdem zu empfehlen, die Gegenstände einmal kurz unter fliessendem Wasser abzuspülen.


2.3. Wie gehe ich mit Wurzeln und Holz um? Wozu sind die nötig?

Einrichtungsgegenstände aus Holz besorgt man sich am besten aus dem AQ-Fachhandel um sicher zugehen, dass sie frei von Schadstoffen sind.
Holzwurzeln (Hartholz und Schwemmholz) geben am Anfang sogenannte Huminsäure ab, die das Wasser dunkel färbt. Am besten 2-3 Tage wässern, besser noch auskochen. Das Wässern ist auch wichtig, damit später die Wurzel nicht aufschwimmt. Sollte das nach der Einweichphase immer noch geschehen, kann man die Wurzel mit einem Stein o.ä. beschweren. Für viele Welsarten sind Wurzeln/Holz ein MUSS.


2.4. Wie ist das Zubehör zu installieren?

Nach dem man nun Kies, Pflanzen und Wasser ins Becken gebracht hat, kann man mit der Installation des Zubehörs, wie Heizer, Filter, Thermometer fortfahren.

Den Heizstab bringt man am besten in der hinteren Ecke, auf der Seite wo der Filterauslauf ist, an. So ist gewährleistet, dass sich das erwärmte Wasser im ganzen Becken verteilt. Einige Heizstäbe bieten auch die Möglichkeit, sie kpl. unter Wasser zu betreiben. In diesem Fall ist es günstiger, den Heizer waagerecht im unteren Teil der Rückscheibe anzuordnen. Auch hier wieder möglichst nahe an den Ausfluss. Dadurch ist eine gute zirkulation des AQ-Wassers gewährleistet, was den Pflanzenwuchs fördert. Einige Aussenfilter sind bereits mit einer integrierten Heizung versehen. Das bietet den Vorteil, dass man den Heizstab nicht mühseelig mit Pflanzen zu verstecken braucht. Diese Filter sind meist etwas teuerer, als wenn man sich den gleichwertigen Filter + Heizstab zulegt.
Das Thermometer ist ein paar Zentimeter über dem Bodengrund, an gut sichtbarer Stelle, anzubringen.
Auf die einzelnen Arten der AQ- Filter wird bei Punkt 2.8. noch genauer eingegangen.
Zum Filter sei an dieser Stelle nur folgendes erwähnt: man installiert den Auslauf so, dass er knapp unter der Wasseroberfläche von links nach rechts (oder umgedreht) strömmt. Dabei sollte es nicht plätschern, um kein CO2 auszutreiben. Ausserdem sollte die Strömung, entscheidend auch nach den Fischen, nicht zu stark sein, da dieses Algenwachstum hervorrufen kann. Ebensowenig sollte man bei Innenfiltern die Belüftungsschraube öffnen, damit dem Wasser Sauerstoff zugesetzt wird,
da dadurch ebenfalls Co2 ausgetrieben wird. Im Punkt 3.9. wird hierzu noch näher eingegangen.


2.5. Wie verfahre ich mit Kies/Sand?

Egal wofür man sich nun entscheidet, ob Kies oder Sand, gewaschen werden muss beides sehr gründlich.
Wenn man diese Prozedur überstanden hat (kann bei 100Kg Kies bis zu drei Stunden dauern), kann man sich an das einbringen des Bodengrunds machen. Hierzu benutzt man eine kleine (neue u. gewaschene) Kunststoffschaufel oder eine große Tasse um den Kies im Becken zu verteilen.
Dabei ist auf eine Füllhöhe von mind. 6-8cm zu achten, wobei eine noch höhere Kiesschicht keinesfalls schädlich ist.
Diese Mindesthöhe des Kies ist sehr wichtig damit später die Pflanzen genügend halt finden. Bei Quarzsand sollte eine Füllhöhe von max. 6-8cm nicht überschritten werden.
Abschließend sei noch gesagt, daß es keinen großen Sinn macht, den Bodengrund nach hinten hin ansteigen zu lassen. Im Laufe der Zeit ebnet er sich von selbst.


2.6. Brauche ich Bodengrunddünger?

Beim Bodengrunddünger gehen die Meinungen stark auseinander.
Viele Meinungen belegen, daß es überflüssig sei, solch einen Langzeit-Bodengrunddünger einzubringen. Man ist der Meinung, daß man auch gut mit Flüssigdünger, Düngetabletten u.a. viel gezielter düngen kann, als das mit Bodengrunddünger möglich ist. Ausserdem sind nach einer gewissen Zeit (ca. 1 Jahr)sämliche Nährstoffe entzogen und man letzendlich doch manuell nachdüngen muss.
Die andere Seite kontert, daß man gar nicht, bzw. nur in sehr geringen Maßen nachdüngen muss. Wie man sich nun entscheidet, ist jedem selbst überlassen. Allerdings bereitet es denn Fischen viel Stress, jedes Jahr das Becken neu einrichten zu müssen, wenn der Dünger aufgebraucht ist.


2.7. Brauche ich Wasserpflanzen, welche sind zu empfehlen, wie sind sie zu pflanzen?

Pflanzen im AQ sind sehr wichtig, da diese dem Wasser Schad- und Nährstoffe entnehmen und damit ein Algenwachstum verhindern. Ausserdem sind sie Sauerstoffspender und bieten Versteckmöglichkeiten für die Fische.
In der Einlaufphase sind schnellwachsende Pflanzen wie z.B. Elodea, Limnophila, Myriophyllum, Egeria, Ceratopteris, Horn- u. Nixkraut und Cabomba von Vorteil, da diese der Algenbildung vorbeugen und überschüssige Nahrstoffe abbauen. Später kann man sie nach und nach gegen andere Pflanzen austauschen. Man sollte schauen, ob die Wasserwerte (Ph u. Wasserhärte) zu den gewünschten Pflanzen passen. Eine gute Übersicht bietet folgende Seite: "http://www.dennerle.de
Mit Kunststoffpflanzen hat man langfristig keine Freude, da auf jeden Fall Algenbefall eintreten wird und man dann nur noch am säubern ist.
Ideal ist es wenn man die Beckenfläche zu etwa 70-80% beflanzt. So kommt man auf jeden Fall (bei sinnigem Fischbesatz) ohne zusätzliche Sauerstoffzufuhr aus.
Bei allen neu erworbenen Pflanzen gilt, sämtliches Metall, Schaumstoff, Töpfchen und Wolle abzumachen. Speziell letzteres läßt sich sehr gut unter fließend Wasser machen. Die Pflanzen sind sehr vorsichtig zu behandeln, um keine Wurzeln zu beschädigen. Hat man den Wurzelballen freigelegt, spült man die Pflanzen gründlich (am besten in einem Eimer mit AQ Wasser) ab. Vor dem pflanzen ist zu empfehlen, die Wurzeln etwas einzukürzen damit sie später besser anwachsen können.
Gepflanzt wird mit Zeige- u. Mittelfinger, die den Wurzelballen in den Kies drücken und die restlichen Finger verteilen ringsherum den Sand/Kies. Anschließend wird die Pflanze etwas nach oben gezogen, damit sich die Wurzeln ausstrecken können.
Stengelpflanzen kann man einfach in den Kies stecken.

Eine gute Auswahlmöglichkeit an Pflanzen mit vielen Infos ist hier zu finden:Pflanzenratgeber


2.8. Welchen Filter brauche ich? Welche Filtermaterialien sind von nöten?

Es kommt hier auf die Beckengröße an. Bei kleinen 54L Becken sind meist die kleinen Innenfilter ausreichend.
bei Größeren sind Aussenfilter angebrachter. Oder man entschliesst sich zum Hamburger Mattenfilter (HMF). Wichtig ist, dass der Filter die 2-3 fache Literzahl in der Stunde bringt, als der Beckeninhalt fasst. Dementsprechend entscheidet man sich auch für die Filtermedien.
Empfehlenswert sind Tonröhrchen, da diese den groben Mulm festhalten, und die Bakterien dort am besten Platz haben um sich zu sammeln.
Dann ist auch Filterschwamm zu empfehlen. Diesen gibt es in 3 verschiedenen Porengrößen.
Um ganz feine Schmutzpartikel festhalten zu können kann man zusätzlich Filterwatte nehmen, die man regelmäßig austauschen muss.
Mit Kohle sollte nicht standardmäßig gefiltert werden, da diese Filterkohle nur angebracht ist wenn man Medikamente im Becken hatte und diese rausfiltern will.
Lässt man die Kohle im Filter, gibt die Kohle die aufgenommenen Stoffe irgendwann wieder frei.


2.9. Welche Wasserzusätze brauche ich?

Bei Wasserzusätzen verzweigen sich die Meinungen. Die einen schwören auf Wasseraufbereiter, und widerrum viele nutzen ihn gar nicht. Ein Wasseraufbereiter soll Schwermetalle binden, aber Er holt sie trotzdem nicht aus dem Becken. Belastene Stoffe bleiben gebunden im Becken, und irgendwann lassen die Wirkstoffe nach, und sie werden wieder freigegeben.
Ebenso heißt es, dass Chlor gebunden wird. Dies kann nicht gebunden werden, da es ein Gas ist, wenn es überhaupt im Leitungswasser vorhanden ist, kann man es ganz einfach ausgasen lassen, indem man das Wasser durch die Duschbrause in den Eimer fliessen lässt.
Fazit, den Aufbereiter kann man sich sparen. Das einzigste was man evtl. braucht, ist Dünger für die Pflanzen, um einen guten Pflanzenwachstum zu erzielen. Man sollte drauf achten, das der Dünger fürs Aquarium geeignet und phosphatfrei ist.


2.10. Einlaufphase, wie lange dauert das denn noch?

An der Einlaufphase kommt kein Aquarianer vorbei. An dieser Stelle sei vor Mitteln wie z.B. Nitrivec und dergleichen gewarnt. Solche Mittel sind Geldschneiderei und verkürzen keinesfall die Einlaufzeit. Vertraut in dieser Sache nicht eurem Zoohändler der meint, dass würde schon gehen.
Die meisten Fachgeschäfte wollen nur verkaufen, auf lasten der Tiere. Handel mit Fischen, eine Betrachtung

Bei der Neueinrichtung des Beckens ist die Gefahr von Nitritvergiftungen besonders hoch, da weder der Filter noch die Eigenfilterung des AQ funktionsfähig sind. Viele Anfänger erleiden hierdurch hohe Verluste bei ihren Fischen und geben das Hobby aus diesem Grund schnell wieder auf.

Jeder neue Filter oder auch das Aquarium-Becken braucht mehrere Wochen bis sich genügend Bakterien gebildet haben, die die Schadstoffbelastungen abbauen können. Bis dahin ist das Wasser stark mit Nitrit und Ammoniak angereichert, beides für Fische hochgiftig. Wenn nun alles an Zubehör und Pflanzen eingebracht ist, Wasser kpl. aufgefüllt ist, kann man das als Start der Einlaufphase bezeichnen.
Die Einlaufzeit, wird ja nach Becken- und Filtergröße, bei 4-6 Wochen angesetzt. Diese Zeit läßt sich etwas verkürzen, indem man etwas Filterschlamm (vom Freund oder Zoohändler) in den eigenen Filter/Filteransaug/Becken einbringt. (Vorsicht vor Krankheiten!!)
Günstig ist es auch, in der Einlaufphase sehr sparsam zu füttern, damit die Bakterien sich langsam an die Wasserbelastungen gewöhnen. Hierbei wird das "leere" Becken gefüttert. Im Prinzip füttert man sich damit den Bakterienstamm groß, der dadurch leichter und schneller entsteht.

Bevor nun die ersten Fische eingesetzt werden, sollte man den Nitritwert über mehrere Tage, bei normaler Fütterung, beobachten. Ist dieser dann über längere Zeit nicht nachweisbar, kann man langsam die ersten Fische einsetzen. Wobei zu beachten ist, dass man nach und nach den Bestand aufstockt, um es nicht zu übermäßigen Wasserbelastungen kommen zu lassen. Gerade in der ersten Zeit ist es unabdingbar, regelmäßig den Nitritwert zu prüfen. Ist dieser nachweisbar sollte man sofort großzügig Wasser wechseln, in etwa 50-80%.
Weitere Infos: nitrifikation.php


2.11. einsetzen der Fische, na endlich!! aber wie?

Grundsätzlich kann man sagen, dass Fische niemals sofort in ein
neues Becken gegeben werden sollten, da dies ein zu großer Schock für die Fische ist.
Es sollte immer erst eine Anpassung von Wassertemperatur und Aquarienwasser stattfinden.
Wenn die Fische von einem Plastikbeutel in das Aquarium übergeführt werden sollen, kann der Beutel zur Temperaturanpassung in das Aquarium gelegt werden. Damit sich die Fische auch an das Aquariumwasser "gewöhnen", sollte der Beutel geöffnet werden und innerhalb einer halben Stunde immer wieder etwas Aquariumwasser in den Beutel gegeben werden. Das Licht sollte dabei ausgeschaltet bleiben.
Nach dieser Zeit sollte man die Fische möglichst mit einem Netz aus dem Beutel fangen und ins Aquarium geben.
Das Wasser aus dem Beutel sollte nicht in das Aquarium gegossen werden.
In der ersten Zeit werden die eingesetzten Fische sehr verängstigt sein und sich in die hinterste Ecke oder in ein Versteck zurückziehen.
Dieses Verhalten ist ganz normal und sollte sich später legen.
Man sollte an diesem Tag auf die Beleuchtung völlig verzichten.

Desweiteren ist es von Vorteil das Becken mit Handtüchern o.ä. abzudecken, um den Fischen Stress, der z.B. durch Personenbewegungen ensteht, zu ersparen.


3. Betrieb, Wartung und Pflege

3.1. Wieviel darf ich füttern und wie oft?

Die Fütterung der Zierfische gehört wohl zu den schönsten Aufgaben, die jeder Aquarianer täglich gerne durchführt.
Man sollte die Fische 1 mal am Tag füttern. Bei jeder Fütterung sollte das Futter in weniger als 3 Minuten restlos aufgefressen sein.
Viele Aquarianer füttern nur 1 mal täglich, bzw. nur 1 mal alle 2 Tage. Wenn zu viel Futter gegeben wird, können einige Futterreste auf den Bodengrund sinken und dort unnötig das Wasser belasten.
Also lieber etwas weniger, als zu viel füttern! Gerade in der Anfangsphase sollte sehr sparsam gefüttert werden, um Algenbewuchs vorzubeugen.

Bei der Futterauswahl ist auch darauf zu achten, dass Zierfische aller Wasserschichten bedient werden.
Fast alle Wels-Arten nehmen die Nahrung nur in den unteren Schichten und vom Bodengrund auf. Hier ist es also sinnvoll mit Futtertabletten, die sofort zu Boden sinken, zu füttern. Bei vielen nachtaktiven Welsen ist es von Vorteil, die Futtertabletten erst nach Abschaltung der Beleuchtung zu füttern.
Eine gute Übersicht an Futtermitteln bietet folgender Link:
fuetterung.php
Die Ernährung sollte umfangreich sein. Sprich, verschiedene Arten von Flockenfutter, Granulat, Tabletten und auch Frost- und Lebendfutter sollten den Fischen geboten werden.


3.2. Warum muß ich einen Teil des Aquariumwassers regelmäßig wechseln und in welcher Menge?

Wasserwechsel sollte jede Woche zwischen 30-50% gemacht werden. So wird die Keimdichte, Nitrat, Nitrit, usw. verringert. Zudem fügt man neue Mineralien und Spurenelemente dem AQ zu, die die Pflanzen zum wachsen benötigen.


3.3. Algen, wodurch enstehen Sie? Wie bekommt man Sie weg?

Algenbewuchs kann mehrere Faktoren haben. Unter Diesen stehen z.B.
-zu lange Beleuchtungszeit (Max.10-12h)
-falsche Röhren
-hohe Nitrat und/oder Phosphatwerte
-wenn zuviel gefüttert wird
-zuwenig (schnellwachsende) Pflanzen
-Sonneneinstrahlung
-usw.

Dagegen hilft nur, das man die Ursache findet, und diese abbessert. Weiterhin empfielt es sich, die Algen abzusammeln, evtl. eine Beleuchtungspause einlegen oder die Beleuchtung vorübergehend nur 8h am Stück brennen zulassen, je nach Algenart auch mal ein paar Tage das Becken abdunkeln.
Wundermittelchen wie "Algenex" bewirken in der Regel nicht das, was man sich erwünscht.

Zur genauen Bestimmung und Abhilfe ist folgender Beitrag von Naturefighter unbedingt empfehlenswert: Algenratgeber


3.4. Schnecken, braucht man die? Wie werde ich die Dinger wieder los?

Schnecken schleppt man sich meist in jedem Becken ein, da man sich durch Wasserpflanzen aus dem Zoogeschäft, auch Schneckenlaich mit nach Hause nimmt.
Es gibt viele verschiedene Arten von Schnecken:
Blasenschnecken, Posthornschnecken, Turmdeckelschnecken (TDS), Tellerschnecken, Apfelschnecken...
Schnecken habe viele Vorteile, sie fressen Algen und überschüssiges Futter.
Sollte ein Fisch unbemerkt sterben, wird er von den Schnecken aufgefressen und es tritt keine starke Wasserbelastung durch das tote Tier auf.
Abgestorbene Pflanzenblätter werden beseitigt, die man sonst mühsehlig aus dem Becken entfernen muss. Auch hierbei wird ein Belastung durch die Pflanzenteile ausgeschlossen.
Ein gesunder Schneckenbestand ist für jedes Becken von Vorteil.

Oft nimmt die Schneckenpopulation durch zu viel Fütterung mit Trockenfutter drastisch zu, und es fängt an zu nerven.
Die schlimmste Art, den Schneckenbestand zu dezimieren, ist wohl Gift ins Wasser zu bringen. Daran gehen dann oft auch die Fische ein. Ausserdem wird das Bakterienklima im Filter und Becken stark geschädigt.
Im Handel sind sog. Schneckenfallen erhältlich, auch hier von wird abgeraten, da sich leicht Fische in der Falle verfangen können, oder einen Schock erleiden an dem sie zu Grunde gehen.
Weiterhin ist mit sog. Schneckenfressern Vorsicht geboten. Hier sei die Prachtschmerle erwähnt, die gerne Schnecken frisst, jedoch werden diese Fische sehr groß (bis 30cm lang) und sind erst ab Becken von einer Kantenlänge ab mindestens 150cm zuhalten. Desweiteren sind P.-schmerlen Schwarmfische, die erst ab mind. 10 Tieren zu halten sind.
Kugelfische fressen auch sehr gern Schnecken, brauchen diese sogar, um ihre vorderen Zähne dran ab zunutzen. Kugelfische sind nicht in Gesellschaftsaquarien zu halten, da sie Ruhe und meist auch Brackwasser für ihr Wohlbefinden brauchen. Da sie zudem meist auch recht ruppig und agressiv anderen Fischen gegenüber sind, gehören sie in ein Artenbecken.
Also keine Fische gegen Schneckenprobleme kaufen!!

Eine gute Möglichkeit bietet das Absammeln, wobei man mit einem Stück Gurke, rohe Kartoffel, Möhre u.ä., die man über Nacht im Wasser läßt, einen guten Erfolg erzielen kann.
Wenn man die Schnecken nicht töten will, steckt man sie einfach in ein Schraubglas mit etwas AQ-Wasser und bietet sie hier im Forum oder in anderen Tauschbörsen an. Besitzer von Prachtschmerlen und Kugelfischen freuen sich meist sehr über diese Tierchen.


3.5. Wie lange darf ich die Beleuchtung anlassen?

Im Normalfall sollte eine Beleuchtungsdauer von 10-12 Stunden gewählt werden.
Die Steuerung kann dabei über eine Zeitschaltuhr erfolgen, damit die Beleuchtung täglich zur gleichen Zeit stattfindet.
Bei einer zu langen Beleuchtungsdauer kann es zu Algenwuchs kommen. In diesem Fall kann man eine Beleuchtungspause von ca. 3-4 Stunden in der Mittagszeit einrichten.
Diese Dunkelphase stört Fische und Pflanzen nicht.
Ein guter Link, auch zur Beleuchtungsstärke, aber auch zu den verschiedenen Bauformen ist hier zu finden: beleuchtung.php


3.6. Wann u. wie muß ich meinen Filter reinigen?

Der Filter muss nur dann gereinigt werden, wenn fast kein Durchfluss mehr stattfindet.
Zur Reinigung sollten die Filtermedien kurz mit lauwarmen Leitungswasser oder Aquariumwasser durchgespült werden.
Eine zu gründliche Reinigung ist nicht zu empfehlen, da sonst wichtige Bakterienkulturen zerstört werden.


3.7. Muss ich meine Pflanzen düngen? Wie geht das am besten?

Angebracht ist es schon, denn die Pflanzen haben auch gewisse Ansprüche. Es kommt auch drauf an welche Pflanzen man hat.
Zudem gibt es 2 verschiedene Arten, wie verschiedene Pflanzen die Nährstoffe annehmen.
Zum einen, die Stengelpflanzen, die die Nährstoffe übers Wasser aufnehmen, und zum anderen die Rosettenpflanzen, die Nährstoffe größtenteils über die Wurzeln im Boden aufnehmen.
Sprich man braucht dann Düngung über den Boden und das Wasser.
Wenn man keinen Bodendünger verwendet, kann man ohne weiteres einfach Ton- oder Lehmkugeln nehmen. Diese gibt es beim Händler, bzw. kann man auch günstig selber machen. Diese Kugeln werden dann an die Wurzeln der Pflanzen unter den Kies/Sand geschoben.
Ansonsten ist da noch der Flüssigdünger, den man auch im Handel bekommt. Diesen sollte man nach Bedienungsanleitung nutzen, eher mit weniger anfangen.


3.8. Warum wachsen meine Pflanzen nicht? Warum lösen sie sich auf?

Dies kann verschiedene Ursachen haben. Unter anderem kann es an der Beleuchtung liegen, wenn diese zu schwach ist. Dann evtl Mangelerscheinungen, da nicht genügend oder sogar gar nicht gedüngt wird. Dann gibt es Pflanzen die besonders viel CO2 benötigen. Oder der Bodengrund ist zu niedrig, so dass die Pflanze nicht richtig wurzeln kann. Es gibt einige Pflanzen die bestimmte Wasserwerte und Temperaturen brauchen. Gerade die Cabomba z.B. braucht sehr viel Licht bis auf den Grund, Eisendüngung, Co2 und Temperaturen unter 26°. Stimmt eines davon nicht geht sie ein.
Es kann auch sein, dass bestimmte Fische Pflanzen anfressen (wie z.B. Antennenwelse mit den Echinodoren).


3.9. Muß ich Luft ins Aquarium bringen?

Nein, wenn man genügend Pflanzen im Becken hat, reicht der Sauerstoff aus, den die Pflanzen produzieren. Wenn man mittels Defusor oder Membranpumpe Sauerstoff zufügt, treibt man unweigerlich das für die Pflanzen wichtige CO2 aus, und kann so auch seinen PH Wert erhöhen, was widerum nicht so toll für die Fische ist.


3.10. Reinigung, wie reinige ich den Boden und die Scheiben?

Mit Hilfe einer Mulmglocke (Mulmsauger) kann man den regelmäßigen Teilwasserwechsel durchführen. Jedoch sollte Mulm, der sich am Boden zwischen den Pflanzen gebildet hat, in Ruhe gelassen werden. Im Mulm befinden sich wichtige Bakterien, die sehr positiv zur Beckenflora betragen und gleichzeitig auch noch als Pflanzendünger fungieren. Hinzu wirkt der Mulm algenhemmend. Also ruhig den Kies richtig schön "verdrecken" lassen. Es kommt dem Beckenklima entgegegen.
Mulm besteht aus abgestorbenen Pflanzenteilen und wirkt wie Kompost.

Funktionsweise der Mulmglocke:
Dazu muss die Schlauch-Seite mit dem Daumen zugehalten und die andere Seite mit der Mulmglocke unter Wasser gehalten werden, sodass sich das Wasser in der Glocke sammelt.
Jetzt muss die Mulmglocke senkrecht aus dem Wasser nach oben gehoben werden, sodass das Wasser in den Schlauch fließt.
Wenn der Schlauch voll Wasser ist, kann die Mulmglocke wieder ins Wasser gebracht werden.
Sobald jetzt der Daumen vom Schlauchende genommen wird und das Ende tiefer als das Aquarium liegt, fließt das Wasser automatisch in den Eimer.

Zur Reinigung der Scheiben kann eine alte Kredit-, Telefon -. oder EC Karte dienen oder Filterwatte aus dem Zooladen benutzt werden. Mit Algenmagneten zerkratzt man sich langfristig die Scheiben, von daher sind von diesen "Kratzern" die Fingern zu lassen.

3.11. Warum verstopft mein Filter? Warum läßt die Leistung nach?

Gerade in der Einlaufphase kommt es, durch organische Belastungen von abgestorbenen Pflanzen, zu starken Mehrbelastungen des Filters. Dadurch setzt sich die unterste (erste) Filtermatte schnell kpl. zu, was den Durchfluss stark behindert.
O.g. führt auch dazu, dass sich schwarze Ablagerungen in den Schläuchen bilden und diese im Durchfluss gehemmt werden.

Ursachen:
Meist sind die mitgelieferten Standardfilter sehr knapp, in vielen Fällen unterdimensioniert. Das führt bei starkem Besatz schnell zur Verstopfung des Filters und zu zeitlich verkürzten Reinigungintervallen, was sich wiederum ungünstig auf die Bakterienflora auswirkt. Desweiteren sollte man vermeiden, abgestorbenes Pflanzenmaterial einfach durch den Ansaugkorb zu drücken. In solchen Fällen lieber zur Mulmglocke greifen, den Filter drosseln oder kurz ausschalten und mittels Fingerkraft den Ansaugkorb vom "Dreck" befreien und absaugen.

Abhilfe:
sollte erst erfolgen, wenn der Auslass des Filters fast versiegt ist.
Geringerer Durchsatz ist sogar effektiver!!

Bei frisch eingefahrenen Filter kann durch alleinige Reinigung der ersten (meist unteren) Filtermatte ein gutes Ergebnis erreicht werden. Die anderen Matten und Medien sollten unberührt bleiben, um das gerade aufgebaute Filtermilieu nicht zu schädigen.
Zur Schlauchreinigung verwendet man Schlauchbürsten mit dem richtigen Durchmesser der Schläuche. Diese bestehen aus einer kleinen Bürste mit verbundener starrer Angelsehne.
(sind im Fachhandel ohne Probleme zu bekommen)

Sollte trotz dieser Maßnahmen die Filterleistung immer noch zu gering sein, ist eine vorsichtige!! kpl.-Reinigung angebracht.
Hierzu ist auch noch zu sagen, dass niemals die Leistung des neuen Filters erreicht wird, da jetzt die Filtermatten gewollt leicht verschmutzt sind.

Eine gute Standzeit des Filters wird ab 2 Monaten ausgesagt. Besser ist noch länger. Leider schaffen viele Innenfilter nur knapp vier Wochen. Hier sollte man dann sehr sparsam besetzen.
Filter, die diese vier Wochen nicht packen, sollten gegen Volumengrößere getaucht werden. Abhelfen kann auch vermehrter TWW.

Abschließend ist noch zu erwähnen, dass die angebenen Beckengrößen bei den Filterbeschreibungen meist zu größzügig ausgewiesen werden.
Also lieber den nächst größeren Filter, der ca. 100ltr. mehr Beckengröße bewältigen kann, kaufen. (Becken ab ca.112ltr ) und dann leicht drosseln.


3.12. Hife mein Fisch ist krank. Wie kann ich Ihm helfen?

Hierzu muss geklärt werden, um welche Krankheit es sich genau handelt.
Dazu ist folgender Beitrag von nadine.ka unbedingt empfehlenswert:
viewtopic.php?t=13589

Da so manches Fremdwort und so mache Abkürzung für Anfänger unverständlich ist, haben wir hier eine Aquaristische Fremdwörter- und Kürzelliste zusammen gestellt.
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Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Dennys u. Kleine-Maultierfarm entstanden.
vielen Dank


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